Honigbiene
In schwierigen Zeiten von der Natur lernen
Es klingt so einfach: Alle Individuen eines Staates haben selbst unter schwierigen Umständen das gleiche Ziel- das Überleben und Wohlergehen der Gemeinschaft .
Die Praxis zeigt im Moment, dass uns das "als Krone der Schöpfung" sehr schwer fällt, weil viele Zeitgenossen die eigenen Interessen dem Gemeinwohl vorziehen und dabei Instinkte zu Tage treten, die nichts mit Solidarität zu tun haben. Heute stand in der WAZ, "dass 40% der Menschen unbeirrt ihren Vorteil suchen, egal wie groß die Krise ist."
Die Honigbienen machen uns vor wie es anders geht, (auch wenn unser Staat natürlich komplexer strukturiert ist).
Frei von Konkurrenz übernimmt jede Biene ihre Pflichten in verschiedenen "Berufen" und erfüllt sie bis zur Selbstaufgabe.
Auch wenn es uns von außen als Chaos erscheint, ist die Staatenorganisation bei den Honigbienen ungeheuer effizient, wie jeder Imker bestätigen kann. Ein Blick auf Raum-, Zeit- und Ressourcenersparnis müsste jeden Unternehmer vor Neid erblassen lassen. Statt Schulden zu machen, wird für schwere Zeiten vorgesorgt. Dabei gibt es durchaus flexible Arbeitszeiten und Spielräume in der Arbeitsplanung. Die Individualität muss dabei nicht aufgegeben werden. Jede Biene fällt, z.B. als Sammlerin, ihre eigenen Entscheidungen.
Beeindruckend aber ist vor allem die Solidarität innerhalb der Gemeinschaft. Selbst im dichtesten Gewusel bleiben Aggressionen und Kollisionen weitgehend aus und es wird einander zugearbeitet und geholfen.
Lasst uns in diesen Zeiten doch alle ein bisschen Bienenstaat sein. Es muss ja nicht unbedingt das Leben der Drohne zum Vorbild genommen werden. ;-)
Anm.: Auch die Honigbienen leiden seit der Jahrtausendwende verstärkt unter einem Parasiten, der Varroa-Milbe. Allerdings ist dieser Parasitenbefall ebenfalls der Globalisierung und den Haltungsbedingungen durch die Menschen geschuldet.
Literaturempfehlungen:
Jutta Gay&Inga Menkhoff: Das große Buch der Bienen, Köln 2012
Rudolf Menzel, Matthias Eckoldt: Die Intelligenz der Bienen, München 2016
Autor:Bernd Dröse aus Essen-West |
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