Sperber
Im letzten Licht (und ohne Brille)

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15.30 Uhr- es dämmert bereits. Was sitzt denn da auf dem Dach? Eine Amsel?Ne Taube? Vielleicht ne Krähe?
Trotzdem mal ranzoomen. Das Licht ist wirklich sch..recklich. Ich erkenne den Schnabel. Scheint  ein Turmfalke zu sein... Wieder daneben getippt.
Auf dem Dachfirst eines Mehrfamilienhauses am Bockmühlenpark saß doch tatsächlich ein Sperber. Die genaue Betrachtung der wenigen Fotos am heimischen Computer brachte die Gewissheit.
Wie man an dem vom Wind etwas aufgewühlten Bauchgefieder erkennt, ist die Vorderseite des Vogels rötlich gebändert (gesperbert). Das Graubraun der Oberseite  verleiht dem Vogel eine optimale Tarnung. Als Kurzstreckenjäger, der aus der Deckung heraus agiert und die überraschende Attacke liebt,  hat der Sperber kurze abgerundete Flügel. Damit  ausgerüstet  treibt er  seine Beute (Kleinvögel) im Zick-Zack-Flug bis zu deren Erschöpfung vor sich her, ehe er sie mit seinen dolchartigen Daumenkrallen tötet.
Man kann nachlesen, dass die Sperber neuerdings nicht nur zur Winterzeit in die Städte kommen. Bei uns stimmt das Nahrungsangebot ganzjährig. Häufig erbeutet der Sperber kranke und geschwächte Vögel, was der Gesunderhaltung der Singvögelbestände dient.

Trotzdem hätte ich den kleinen Greif liebend gerne auch von vorne und bei besserem Licht abgebildet. Aber was hilft das Jammern? Dann muss eben ausnahmsweise das Bildbearbeitungsprogramm ran,  auch wenn dieses den Vogel nicht um 180 Grad drehen kann.
So häufig werde ich im Essener Westen nicht auf Sperber stoßen.

Bei der nächsten Begegnung habe ich dann aber auf jeden Fall  meine Brille dabei.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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