Herbstspaziergang durch den Grugapark
Goldener Herbst: Zwischen Farbenpracht und Melancholie

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Fotomotive musste man am letzten Donnerstag in der Gruga  nicht suchen. Es war eher schwer, aus der Fülle die passenden auszuwählen und sich auf diese zu konzentrieren.
Das mild-sonnige Herbstwetter verlieh Tieren und Pflanzen einen würdigen Glanz und sorgte bei den zahlreichen Skulpturen im Park, die vielen Essener(inne)n schon seit Kindertagen bekannt sein dürften , für einen bunten Rahmen. Die satten Rot-,Gelb- und Brauntöne  machten eine Nachbearbeitung der Bilder fast überflüssig.
Was von diesem herrlichen Herbstspaziergang im Gedächtnis bleiben wird?
.. Vielleicht die ins Sonnenlicht getauchten Ahornblätter, die sich in ihrem rötlichen Braun noch an den Zweigen festhielten   und noch nicht loslassen wollten, die Feuer(?) Libelle,  die mit ausgebreiteten Flügeln  die  letzten Sonnenstrahlen des Jahres aufsaugte, die zahlreichen Eichhörnchen, für die der Tisch reichlich  gedeckt war oder  die "Große Badende" von Georg Kolbe .
Vor fast 60 Jahren hatte  mein Vater mich mit meinen Geschwistern am Kennedyplatz vor dieser Skulptur fotografiert. Ich erinnere mich, dass die Erwachsenen die Figur- in Anspielung auf den damaligen Essener Oberbürgermeister- etwas respektlos "Frau Nieswandt"  genannt hatten .
Schon vor Jahrzehnten hat sie, kaum gealtert ((  :-))  ) , einen wunderschönen neuen Standort im Grugapark gefunden. Zu Hause habe ich die alten Schwarz-Weiß- Bilder aus dem elterlichen Fotoalbum  noch einmal herausgekramt. 
Trotz der Farbenfülle und des milden Wetters erzeugten diese Erinnerungen - wie die vielen schönen Herbstbilder -  bei mir  eine leicht melancholische Stimmung,  die  auch die prächtigen Dahlienblüten nicht ganz aufheben konnten.
Man kann es nicht leugnen: Wieder neigt sich  ein (Garten)jahr dem Ende entgegen. Aber das ist nun einmal das Wesen des Herbstes.

Dazu passen die Worte eines japanischen Dichters:

Wenn einer einen blütenreichen Frühling und einen satten Herbst erlebt, so muss er sich doch eingestehen, dass es schön ist, Mensch zu sein.
(Kumagai Naoyoshi 1782-1862)

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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