Kleiber
Gleich mehrere Alleinstellungsmerkmale..

8Bilder

.. zeichnen den Kleiber aus.
So leitet sich sein Name z.Bsp. von einer alten  B
erufsbezeichnung für Lehmhandwerker ab, weil er wie diese mit Lehm bzw. Ton "klebt"  und aus den beiden Materialien unter Hinzugabe seines Speichels  Kügelchen formt.  Mit diesen mauert er die Öffnung seiner Bruthöhle auf den Durchmesser zu, der ihm das Hineinschlüpfen noch ermöglicht, gleichzeitig aber das Nest  vor Übergriffen  durch Katzen,Marder und Krähen schützt. Auch Nistplatzkonkurrenten wie die Stare schließt er so aus. Als Bruthöhlen nutzt er Nistkästen und Mauerlöcher, aber vor allem Specht- und Naturhöhlen,  die er auf die beschriebene Weise   nach seinen  Bedürfnissen umbaut.

Er ist auch der einzige Vogel, der einen Stamm über längere Strecken kopfüber senkrecht  hinab laufen kann. Da er keinen Stützschwanz wie die Spechte besitzt, wird die Kletterarbeit dabei nur von den kurzen Beinen geleistet. Die Füße setzt er dabei abwechselnd, so dass für eine kurze Zeit immer ein Fuß das gesamte Gewicht des Vogels halten muss.Er kann sogar mit dem Rücken nach unten einen Ast hängend  entlang  laufen.  Allerdings ist er- wie man auf den Bildern erkennen kann- auf Bäume mit großborkiger Rinde angewiesen.

Diese sucht er dann nach Larven, Schnecken, Spinnen und Insekten ab. Größere Insekten und kleine Gehäuseschnecken klemmt er in eine Rindenspalte, so dass  er die  Innereien für den Verzehr herauspicken kann.  Mit Bucheckern und Haselnüssen legt er sich, ebenfalls in Rindenritzen,  Vorräte  an.

Ab und zu sucht der Kleiber auch Futterhäuschen auf, um als Standvogel durch die kalte Jahreszeit zu kommen. Neben den Nüssen "steht" er auf Sonnenblumenkerne und Hanf.

Hermann Löns hat über den  Kleiber geschrieben:

Ein Vogel flötet im Eichenbaum; weithin tönt sein lauter Pfiff. Die Menschen drehen die Köpfe nach ihm und suchen den Pfeifer. Sie finden ihn nicht. Da sitzt ein Vögelchen von Spatzengröße; aber das kann er nicht sein. Wer so flötet muss viel größer sein.Er ist es aber doch, der kleine Kerl.

Schon früher wurde dieser einzigartige Vogel offensichtlich desöfteren verkannt!

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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