Eisvogel
Fliegende Diamanten
An den ersten Eisvogel, den ich vor über 40 Jahren beim Aufstieg zum Schloss Neuschwanstein gesehen habe, erinnere ich mich noch, als wäre es gestern gewesen. Fast unwirklich schön kamen mir damals das saphir- und kobaltblau schimmernde Gefieder des Rückens und der Flügel in Kontrast zur orangenen Brust vor. Der Begriff "fliegende Diamanten" übertreibt nicht.
Ganz so selten wie Edelsteine sind Eisvögel im Übrigen nicht. Der Bestand hat sich auf über 10000 Brutpaare in Deutschland erholt. Alleine in NRW soll es 1000 bis 1800 Reviere geben, was für die verbesserte Wasserqualität an manch fließendem Gewässer spricht. Eisvögel benötigen spezielle Lebensverhältnisse. Die Gewässer sollten klar sein und hinreichend Kleinfische beinhalten. Für ihre Brut benötigen sie außerdem Abbruchkanten von mindestens 50 cm Höhe, in denen sie ihre Brutröhren anlegen können. Freizeitaktivitäten im Uferbereich, Flussbegradigungen und Gewässerverschmutzungen machen ihnen vielerorts immer noch zu schaffen.
Trotzdem habe ich an der Ruhr Eisvögel in Dahlhausen, in Heisingen und in Saarn häufiger gesehen.
Zu Schnappschüssen ist es allerdings nicht gekommen. Nur für Sekundenbruchteile kreuzten sich unsere Wege und meist waren die Vögel zu weit weg.
Auch am letzten Wochenende, als ich einen Eisvogel auf seiner Ansitzwarte und bei einem Jagdversuch entdeckte, trennten uns mindestens 20 Meter.
Der kleine gedrungene Vogel wurde auch hier durch Zweige z.T. verdeckt und die Lichtverhältnisse waren nicht optimal.
Dass ich den Fangstoß nur verschwommen abgelichtet habe, muss ich mir selber ankreiden, weil ich von der Begegnung wieder so überrascht war, dass ich die Belichtungszeit der Kamera nicht hinreichend herabsetzen konnte. Zwei etwas bessere Fotos habe ich später geschossen. Bei diesen hatte ich allerdings nicht das Zoom-Objektiv dabei.
So warte ich immer noch auf die idealen Eisvogelbilder. Anscheinend fehlt mir für manche Fotosituationen einfach die Geduld. Ein Kollege hat auf ein gelungenes Eisvogelbild 8 Stunden gewartet. Mein Hundebegleiter "Luca" hätte dafür kein Verständnis. :-))
Autor:Bernd Dröse aus Essen-West |
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