Fische gegen Schuppenflechte

Wenn Sie denken, Viecher wären saudumm, dann lernen Sie erstmal die modernen Pferde kennen, sie therapieren erfolgreich Haltungs- und Verhaltensgestörte. Aus Hunden wurden inzwischen begnadete Frühdiagnostiker mit Fähigkeiten, die einen Arzt neidisch werden lassen, sie erschnüffeln locker Krebs und Blutzuckerentgleisungen im Frühstadium.

Delphine vormals Rettungsschwimmer avancierten zu medizinischen Bademeistern. Und auch ganz normale Fische haben ihre dermatologischen Ambitionen entdeckt, entzündete Hautpartien von Patienten mit Schuppenflechte (Psoriasis) knabbern sie gekonnt ab. Keine Angst, es sind keine Piranhas!

In der „Fischpediküre“ machen sie so manchem menschlichen Fußpfleger Konkurrenz, was nicht nur Tierschützer, sondern auch Gewerkschafter auf den Plan ruft, denn es gibt noch keinen bundeseinheitlichen Tarifabschluss. Dabei fühlen sich die Schuppentiere offensichtlich so pudelwohl, dass sie sich dabei eifrig fortpflanzen (WAZ vom 7.1.14), was bereits zu Schwarmunternehmen geführt hat. Wenn das nicht ein Zeichen eines guten Betriebsklimas ist!

Hof-, Wach- und Blindenhunde mauserten sich inzwischen zu examinierten Diabetikerwarnhunden, die- keine Ente- Herrchen rechtzeitig vor Unterzuckerungen warnen und auch die Füße von Diabetikern profitieren von „biologischen Mikrochirurgen“, sprich Fliegenmaden. Ja, Sie haben richtig gelesen, diese unscheinbaren, aber wirkungsvollen Würmchen reinigen präziser und schonender als jeder Chirurg Geschwüre an deren Fuß! Auch die scheinbar aus der Mode gekommenen Blutegel feiern ein erfolgreiches come back im Kampf gegen Thrombosen, und kaum zu glauben, Eier vom Schweinebandwurm bewähren sich bei Patienten mit chronischen Entzündungen des Darms ( Morbus Crohn).

Überhaupt, was wäre die ganze medizinische Forschung ohne unsere tierischen Verwandten, die Mäuse, Ratten, Schweine und Affen? Und nicht vergessen, die schmusigen Haustiger, die eigentlich unsere Seele streicheln. Wenn das die Krankenkassen nach humanmedizinischen Maßstäben abrechen müssten, wäre der Bär los. Was unsere tierischen Therapeuten da so im Verborgenen leisten, ist einfach übertierisch.

Autor:

Dr. Helmut Förster aus Essen-West

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