Kohlmeise
Fassadenmeise

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Kohlmeisen sind äußerst variabel, was die Wahl ihrer Brutplätze angeht. Brüten sie normalerweise in Baum- und Spechthöhlen, nehmen sie in den Städten vorwiegend Nistkästen für ihre Brut. Aber auch so ungewöhnliche Orte wie Briefkästen, Gießkannen oder öffentliche Aschenbecher wie an der Haltestelle Waldschlösschen in Burgaltendorf kommen ihnen gelegen. Heute morgen entdeckte  ich eine Kohlmeise an einer Hausfassade.
Es kann gut sein, dass die dort brütende Kohlmeise Nachmieterin  eines Spechtes ist.  Diese sind nämlich berühmt berüchtigt für ihre Vorliebe von Hausfassaden mit Wärmedämmsystem. Offensichtlich  können sie mit dem Dämmsystem die Struktur eines Baumes assoziieren. Der Putz ähnelt der Rinde,  das Dämmmaterial hat die Konsistenz morschen Holzes und auch als Trommelunterlage ist die Fassade gut geeignet.
Der Kohlmeise scheint die etwa 20 cm dicke Styroporschicht ebenfalls zu gefallen, da ihre Brut dort von den Wettereinflüssen im wahrsten Sinne des Wortes isoliert ist.
Der Hausbesitzer mag dies anders sehen.  In die Beschädigung der Fassade kann Feuchtigkeit eindringen und die Wärmedämmung unwirksam machen.
Ihm kann man nur anraten, das Loch nach der Brutsaison verputzen zu lassen.
Ob das die Spechte davon abhält, an anderer Stelle neue Löcher zu hämmern, bleibt zweifelhaft.
An dieser Stelle ist festzuhalten, dass Vögel die  städtischen Gegebenheiten schnell für ihre Zwecke zu nutzen wissen. Das Kapitel über die Geschwindigkeit der Evolution im urbanen Raum muss  sowieso neu geschrieben werden.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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