Gimpel (Dompfaff)
Erste Verabredung in 2021

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"Warten sie auf jemanden?," fragte  ein neugieriger   Passant, der  mich mit der Fotoausrüstung am Baum lehnen sah. "Ja, darauf, dass sich das Dompfaffpärchen  hier gleich noch einmal sehen lässt," antwortete ich dem verwunderten Spaziergänger. Ob er verstanden hat, dass es gar nicht so schwer ist, sich mit diesen hübschen ortstreuen Vögeln zu "verabreden"?

Wegen seiner auffälligen Färbung ist der Dompfaff  zusammen mit dem Rotkehlchen eines der beliebtesten (Foto)Motive auf  Naturpostkarten, Vogelkalendern  und  den Covern ornithologischer Bücher. Welcher Natur- und Hobbyfotograf träumt nicht vom herrlichen Bild des Gimpelmännchens mit seiner schwarzen Kappe und der rosaroten Unterseite im Neuschnee?
Zu diesem Traumbild kam es bei meinem ersten kurzen Fotoausflug im neuen Jahr wegen der Wetterverhältnisse zwar nicht, dennoch war ich mit der Fotoausbeute  zufrieden.

In dem Maße wie die ländlichen Lebensräume der Vögel im  20. Jahrhundert durch die Flurbereinigung ausgeräumt wurden und auch die im Obstbau eingesetzten Chemikalien den bunten Vögeln zusetzten, eroberten Gimpel  die Parks und Gärten der Städte. Besonders Friedhöfe bieten in der Stadt  ein Lebensraummosaik, in dem  der Dompfaff hinreichend Nahrungs- und Brutmöglichkeiten findet.Auch an den Futterstationen lassen sie sich in der kalten Jahreszeit häufig blicken.
Der farbenfrohe Vogel wurde früher desöfteren von der ärmeren  Landbevölkerung mit Leimruten gefangen   (daher der Begriff "jemandem auf den Leim gehen") und als Käfigvogel, der in Gefangenschaft auch einfache Melodien lernt, verkauft.
Das Weibchen wirkt auf den ersten Blick wie eine etwas farbschwächere Kopie des Männchens, hat aber während der Balz "die Hosen an".  Zwar treten Männchen und Weibchen häufig als Paar auf, ein Zusammenhalt über mehrere Jahre ist aber nur in wenigen Einzelfällen nachgewiesen.

Da Dompfaffe recht ortstreu leben, weiß ich, wo ich sie antreffen kann, wenn es noch schneien sollte, so dass ich den Traum vom "Blutfink" im Schnee noch nicht aufgegeben habe. Unsere erste Verabredung hat er schließlich auch eingehalten! :-))

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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