Am Düsseldorfer Flughafen
Ein Herz ❤️ für Mehlschwalben

Ein ständiges Starten und Landen an den Nestern.
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Die Hoffnung, in diesem Jahr noch eine größere Schwalbenkolonie beobachten zu können, hatte ich eigentlich schon aufgegeben. Um so schöner, wenn einem dann der Zufall Begegnungen beschert, mit denen  man gar nicht mehr rechnet.
Zum Düsseldorfer Flughafen war ich eigentlich gefahren, um mir neben der  Infrastruktur des Airports  die Natur in der Nähe der Start- und Landebahnen anzuschauen. Parallel zu diesen  verläuft der Kittelbach.  Und auf den Wiesen, die daran grenzen, brüten sogar Kiebitze. Schon zu Beginn des Rundgangs fielen mir die vielen Schwalben auf.  Dass sie ihre Nester direkt unter dem Dach der Feuerwache auf dem Flughafengelände  errichtet hatten, überraschte mich dann doch. Über hundert Mehlschwalben  flogen das Wellblechdach der Wache pausenlos an. Dort war mehr Flugverkehr als auf dem Airport zur Ferienzeit. Die großen Maschinen störten die Schwalben nicht im Geringsten. Und die Angestellten der Wache tolerierten die Untermieter und zeigten ein Herz für die kleinen Vielflieger. Leider musste ich an anderen Stellen nämlich auch beobachten, dass die Nester der Schwalben von Hausbesitzer/innen abegeschlagen worden waren, weil sie befürchteten, dass der Kot der Vögel die Fassade verunreinigen würde. Dabei ist es relativ einfach, dies durch " Schwalbenbrettchen" unter den Nestern zu verhindern.
In der Nähe der Rollbahn finden die zahlreichen "Airportschwalben" hinreichend freie Flächen in der offenen Landschaft und über Gewässern, um Kleininsekten zu jagen. Auch diese Jagd nach dem "Luftplankton" ist heute leider nicht mehr selbstverständlich. Durch Pestizide und  Bodenversiegelung ist der Bastand an Insekten und damit auch an Mehlschwalben schleichend zurückgegangen. Statt der 90000 Paare in den 90er Jahren konnten 2009  in NRW  nur noch 36000 bis 68000 Paare gezählt/geschätzt  werden.  Stimmt das Nahrungsangebot nicht, nutzt es auch nicht viel, wenn man den Schwalben das Brüten durch künstlich angebotene Nester schmackhaft machen will. So fand ich den  Schwalbenturm im Grugapark vor 14 Tagen  leider völlig verwaist vor und in der Steeler Altstadt war nur eines der sechs alten Schwalbennester an einem Jugendstilhaus als  erneuter Brutort besetzt worden. In meinem Urlaubsort hatten Hausbesitzer einen Rahmen um alte Schwalbennester gebaut. Ob die Schwalben an der Stelle daneben neue Nester aus 690 bis 1500 Erdklümpfchen gebaut haben, oder ob die Nester abgeschlagen worden waren, konnte ich nicht beurteilen.
Nach den diesen etwas enttäuschenden Schwalbensichtungen war die Feuerwache auf dem Airport mit den vielen Vögeln Balsam für meine besorgten Gedanken über die Zukunft der Schwalben bei uns.
Ende September /Anfang Oktober werden die Vielflieger sich wieder auf die große Reise bis südlich der Sahara machen und vielleicht sogar die 10000 km bis zum Kap der Guten Hoffnung zurücklegen. Insofern passen diese Vögel  gut zum Programm "Miles and more" , ohne unsere Umwelt und das Klima allerdings groß zu belasten. Ihre Prämie haben sie sich am Airport Düsseldorf in Form eines schwalbengerechten Lebensraums bereits abegeholt.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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