Rabenkrähe und Saatkrähe
Die ungleichen Geschwister

Neben der nackten Schnabelwurzel und  dem helleren Schnabel sieht man hier sehr schön die steile Stirn  der Saatkrähe.
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  • Neben der nackten Schnabelwurzel und dem helleren Schnabel sieht man hier sehr schön die steile Stirn der Saatkrähe.
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Äußerlich sind sie sich sehr sehr ähnlich und man muss schon zweimal hinschauen, um die bei uns häufige Rabenkrähe von der Saatkrähe, die als Brutvogel hier nur selten anzutreffen ist, unterscheiden zu können.
Die Unterschiede der beiden Arten werden erst in ihrem Ernährungs- und Sozialverhalten so richtig deutlich. Allerdings muss man von uns aus schon an den Unteren Niederrhein Richtung Wesel und Kleve fahren, um Saatkrähen in Schwärmen zu Gesicht zu bekommen.

Die bei uns im Stadtbild allgegenwärtigen Rabenkrähen zeichnen sich durch eine flache Stirn und einen kräftigen schwarzen Schnabel, der an der Wurzel befiedert ist, aus. Wie die Saatkrähen wiegen sie etwa 500 Gramm. Letztere besitzen jedoch nur in der Jugend eine befiederte Schnabelwurzel, so dass ihr Gesicht bei älteren Vögeln nackt und weißlich wirkt. Ihr Schnabel ist zudem schlanker und heller. Das  Gefieder schimmert im Sonnenlicht bläulich. Wie man der seitlichen Ansicht der beigefügten Fotos entnehmen kann, irn ist ihre Stirn zudem zudem steiler.
Keine Schwierigkeiten wird man dagegen haben, die beiden Arten während der Brutzeit zu unterscheiden. Rabenkrähen brüten einzeln. Sie verteidigen ihr Revier energisch. Nicht verpaarte Rabenkrähen schließen sich häufig zu Schwärmen zusammen und schlafen auch gemeinsam in Bäumen. Davon kann man sich rund ums Kronenbergcenter überzeugen. Dort und im angrenzenden Krupp-Park fällt für die anspruchslosen Allesfresser hinreichend Nahrung ab.

Als ehemalige Steppenbewohner findet man Saatkrähen häufiger in der offenen Agrarlandschaft, obwohl Vögel aus Osteuropa, die bei uns überwintern, auch in die Parks der Großstädte (im Ruhrgebiet von mir noch nicht beobachtet) einfallen sollen. Sie nutzen stärker noch als die Rabenkrähen proteinreiche pflanzliche Nahrung. Ihr Name deutet auf ihre Vorliebe für junge Saaten hin. Wie im  Kurpark von Bad Krozingen (BW) ecken die Saatkrähen, die dort brüten, wegen des "Lärms" und ihrer Hinterlassenschaften auch in anderen Ortschaften an. Im Gegensatz zu den Rabenkrähen sind  Saatkrähen auch während der Brutzeit  sehr gesellig. Lediglich der kleine Raum um das Nest wird gegen Artgenossen, die Nistmaterial stehlen wollen, verteidigt.
Jetzt im Herbst kann man die Saatkrähen bei der an Luftsprüngen und Flugakrobatik reichen Balz beobachten.
Auch wenn die Krähen nicht immer den besten Ruf haben, sollten wir sie als die "Primaten" unter den Vögeln schätzen. Es macht einfach Freude, sie bei der erfinderischen Nahrungssuche und ihrem Sozialverhalten  zu beobachten.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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