Lachmöwe
Die Regenmacher
Heißen sie nun Lachmöwen, weil sie früher oft an flachen, stehenden Binnengewässern (sogenannten "Lachen") brüteten oder leitet sich ihr Name von den Lauten ab, die sie von sich geben und die an menschliches Lachen erinnern? Ich tendiere zu Ersterem,ohne aber die Frage abschließend beantworten zu können.
Fest steht aber, dass die Verstädterung der Möwen erst vor 125 Jahren eingesetzt hat. Erst im Winter 1894/95 erschienen die ersten Lachmöwen in Hamburg und London. Jetzt, in der kalten Jahreszeit, suchen sie verstärkt wieder die Städte auf, um dort ihr Auskommen zu finden. Als Nahrungsopportunisten, also Allesfresser und "Müllschlucker", die selbst auf Mülldeponien regelmäßig auftauchen, suchen sie bei uns nach Fressbarem. Ich selbst habe sie auch schon auf Schulhöfen beobachtet, wo sie weggeworfene Pausenbrote und andere Nahrungsreste aufnahmen. Ihr natürliches Nahrungsspektrum umfasst allerdings eher Ameisen,Libellen , Käfer, kleine Fische und als Hauptnahrung Regenwürmer. Oft folgen sie Traktoren beim Pflügen der Felder, um hinter ihnen Fressbares abzustauben.
Bei Klaus Richarz, Autor des Buches "Vögel in der Stadt" , habe ich vom Regentrick gelesen. Regenwürmer reagieren sehr empfindlich auf Erschütterungen des Bodens, z.B. wenn Regen auf die Erde tropft und kommen dann an die Oberfläche. Die Lachmöwen ahmen diese Erschütterungen nach, indem sie auf der Stelle treten und die Würmer so täuschen. Auch Amseln beherrschen diesen Trick und .....Engländer, die das "worm charming" (Wurmgrunzen) zu einem Wettbewerb entwickelt haben und versuchen, durch ihr Trippeln möglichst viele Würmer auf einer definierten Fläche an die Oberfläche zu locken.
Wie heißt es bei Asterix und Obelix: Die spinnen, die Briten!
Autor:Bernd Dröse aus Essen-West |
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