Im Bienengarten des Grugaparks
Die Honigbiene und ihre wilden Verwandten

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WILLST DU GOTTES WUNDER SEHN
MUSST DU ZU DEN BIENEN GEHN
lautet ein altes deutsches Sprichwort.
Im Grugapark hat man einen der Themengärten in der Nähe der Lührmannstraße als Bienengarten gestaltet und hat dort der Honigbiene und ihren wilden Verwandten einen Bereich mit Nisthilfen und passenden Pflanzen so gestaltet, dass hier ihre Ansprüche an den Lebensraum erfüllt werden.
Die Besucher*innen werden durch Schautafeln und Einblicke in einen Bienenstock (z.Zt. noch nicht belegt!) in die faszinierende Welt der Bienen eingeführt.
Die Honigbiene prägt unser Bild von der Biene. Wir meinen ihre fleißige und emsige Art, mit der sie sich für die Staatengemeinschaft aufopfert, zu kennen und bewundern sie auch wegen ihrer Organisationsstruktur und nicht zuletzt schätzen wir den süßen Honig.100 000 Tonnen davon konsumieren die Deutschen im Jahr-also mehr als ein Kilo pro Bundesbürger/in.
Doch die Bienen sind weit mehr als eine Honigfabrik. Apis mellifera- die Westliche Honigbiene- dürfte das am besten erforschte Insekt der Welt sein. So hat man längst die ökologische Bedeutung der Bienen für die Bestäubung  und die Biodiversität erkannt.
Europaweit gab es 2018 19 Millionen Bienenstöcke. In Deutschland sind es aktuell 130.000 Imker mit etwa 870.000 Bienenvölkern.  Der größte Teil (95%) sind Hobbyimker, die sich von dem Wesen der  Honigbiene haben anstecken lassen.
Doch daneben gibt es in unserem Land noch 585 Wildbienenarten, deren Bestäubungsleistung ebenfalls geschätzt werden sollte. Auch von ihnen kann  man etliche Arten im Themengarten des Grugaparks beobachten. Bei ihnen findet man von der Solitär- bzw. Einzelbiene, , die sich allein und ohne Arbeitsteilung um den Nachwuchs kümmert, bis zu den Staaten bildenden Wildbienen alle Übergangsformen. Auch die vielfach zu Unrecht in Verruf geratenen Wespen und Hornissen gehören dazu.
Doch die Lebensbedingungen sowohl für die Honigbienen als auch für die Wildbienen haben sich in den letzten Jahrzehnten dramatisch verändert. 293 der 585 Wildbienarten stehen inzwischen auf der Roten Liste. Pestizide und andere Umweltgifte,Nahrungsknappheit (Stichworte: Monokulturen, fehlende Blühstreifen an den Feldern), "Arbeitsstress" für Honigbienen,  die als mobile"Bestäubungsfabriken" durchs Land gefahren werden und die Milbe Varroa destructor sowie zunehmend extremere klimatische Bedingungen haben vielfach zu einem CCD (=Colony Collapse Disorder= Völkerkollaps) geführt. Trauriger Höhepunkt dieses Biensterbens war das Jahr 2008, als weltweit 1Million Völker starben.
Umso wichtiger, dass die Bienen auch mit dem Grugapark eine Lobby gefunden haben, der jeden dazu auffordert, den Bienen  im Rahmen seiner Möglichkeiten zu helfen, indem er eine Vielfalt heimischer  Pflanzen im Garten zulässt, Nisthilfen anbietet und Pfalnzen auf Teilen der  Freiflächen aufblühen lässt anstatt wöchentlich zu mähen.

Dann kann es in vielen Gärten brummen und summen.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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