Teichhuhn/ Teichralle an den Altendorfer Seen

Der Trend geht zum Zweitnest :-)

Hätte ich nicht von einer Bank am Seeufer telefoniert und dabei die Teichrallen  mit ihren Jungen beobachtet, wäre mir das zweite Nest (s.letztes Bild) der Wasservögel im Krupp-Park gar nicht aufgefallen.
Schon vorher fragte ich mich, warum das Teichhuhn noch brütete während es doch schon flügge Junge hatte. 
Teichhühner leben meist in monogamer Saisonehe, bleiben als Standvögel aber manchmal auch mehrere Jahre verpaart. In der Regel ziehen sie bei uns jährlich 2 Bruten groß.
Den Nistplatz bestimmt das Männchen und legt ihn meist gut versteckt in der Ufervegetation an. Allerdings sind Teichhühner hier sehr flexibel. Am benachbarten Niederfeldsee brüten die Teichhühner völlig frei und ungeschützt auf der von den Bläßhühnern übernommenen Schwimmplattform der Wasserfontäne.
Das Nest hat eine Höhe von 15 cm und einen Durchmesser von ca. 25 cm. Als Schlaf- und Ruhenest ist es deshalb viel zu klein, zumal wenn darin noch gebrütet wird.  Aus diesem Grund bauen die Vögel,meist erst nach der Bebrütung, Ruhe- und Schlafnester für die Jungen, die oft eine Sichtverbindung zum Brutnest haben. Genau in dieser Situation habe ich das Paar vorgefunden. Die erste Brut war bereits flügge, wird aber noch bis zu 25 Tagen gefüttert. Das Männchen brachte seiner Partnerin zwar Nistmaterial für das Brutnest, baute aber bereits an einem Schlaf- und Ruhenest für die Jungen, die sich später noch beim Füttern ihrer nachgeborenen Geschwister beteiligen. Man spricht in einem solchen Fall von einer Schachtelbrut.
Fürsorglich- sollte man denken. Dennoch beträgt die Nachwuchszahl pro Teichhuhnpaar und Jahr statistisch nur 2,05.
Wie das Ganze am Niederfeldsee  bei den ungeschützt brütenden Teichhühnern funktionieren soll, kann ich mir aber immer noch nicht vorstellen.