Graugans
Der Kindergarten der Graugänse

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Fast 30 Gänseküken (Gössel) fraßen friedlich an  einem grasbestandenen Ufer  des Pröbstingsees in Borken. Nur 4 erwachsene Graugänse bewachten  die 27 Jungtiere, die aber unmöglich die Küken von   nur zwei  Paaren sein konnten.
Obwohl schon einmal ein Gelege mit 14 Eiern entdeckt wurde, legen Graugänse in der Regel 4-9 Eier. 5er oder 6er Gelege sind die Regel.
Nach einer Brutzeit von 28-29 Tagen werden die Küken dann noch 50-60 Tage von den Eltern geführt und unternehmen nach 10 Wochen die ersten Flugversuche. Die Jungtiere bleiben aber auch danach noch bis zum nächsten Frühjahr bei ihren Eltern.
Des Rätsels Lösung für die ungewöhnlich große Kükenschar ist die Einrichtung  von "Betreuungsgruppen"  mehrerer Paare.  Damit auch die Alttiere in Ruhe fressen können, lösen sie sich bei der Aufsicht im "Kindergarten"  regelmäßig ab.
Auch die Formation auf dem Wasser zeigt, dass es sich nicht um zwei  Gänsefamilien  handelt. Normalerweise würde dann nämlich das weibliche Elterntier voranschwimmen und das Männchen die Schar abschließen.
Es ist zu vermuten, dass am Pröbstingsee  die Jungen von 4 Grauganspaaren mit jeweils einem Elternteil unterwegs waren. Zum Teil "sortierten" sich die Familien dann, als sie auf dem Wasser waren.
Dabei fiel auf, wie unaufgeregt und diszipliniert sich die Gössel verhielten. Jedes wusste, wo sein Platz war und wie es sich zu verhalten hatte. 
Nicht ganz so diszipliniert verhielt sich die Handyfotografin, die unbedingt immer  noch näher an die süßen Küken heranwollte und diese damit zum Abbruch ihrer Mahlzeit zwang und ins Wasser trieb.
Hoffentlich ist sie dabei wenigstens in die Hinterlassenschaften der Gänse getreten. :-))
Ich hätte die Gänseschar noch gerne aus größerer Entfernung  am Ufer beobachtet.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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6 Kommentare

Torsten Richter-Arnoldi aus Hattingen
am 16.05.2021 um 18:40
Kommentar wurde am 16. Mai 2021 um 18:40 editiert

Eine alte Dame aus Ostpreußen, die ich kenne, hat mir erst letzte Tage aus ihrer Kindheit erzählt - von "Gösseln", die sie damals auf einem Bauernhof versorgt habe. Eine ihrer schönsten Erinnerungen an diese Zeit.
Hier versorgen sich die Tiere selbst (und hoffentlich weitgehend ohne "Hilfe" der Menschen). Da macht die Beobachtung doppelt Freude, außer jemand anderes muss unbedingt Nahaufnahmen machen 😬 Wundert mich ein wenig, dass die Alttiere nicht eingeschritten sind ...
Danke für den schön bebilderten Bericht!

Gregor Buß aus Oberhausen
am 23.05.2021 um 11:28

Erst heute entdeckt. Interessanter Beitrag mit tollen Fotos, Bernd! VG

Herbert Lödorf aus Gelsenkirchen
am 27.05.2021 um 08:43

Klasse Breitrag und wunderschöne Fotos, Bernd! LG Herbert