Gedanken zum Schulstart
Der BISA-Test : Artenkenntnis bei Schüler*innen

Wurde kaum erkannt- der Buchfink.(16% in 2007; 12% in 2018)
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  • Wurde kaum erkannt- der Buchfink.(16% in 2007; 12% in 2018)
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Die Namensähnlichkeit zum PISA-Test ist gewollt. Der BISA (Bird Identification Skill Assessment) -Test ist  ursprünglich von der Fachhochschule Weihenstephan quasi als Pisa-Vogel-Test konzipiert worden und wollte die Artenkenntnis von Schülerinnen und Schülern im Jahr 2007  in Bayern abfragen. 2018 ist er von anderen Initiatoren wiederholt worden.
Die Ergebnisse waren ernüchternd und sollten in ihrer Aussagekraft nicht unterschätzt werden.

Methode
12 Vogelpräparate der bekanntesten  Gartenvögel wurden im Jahr 2007   3228 Schüler(inne)n  aller Schulformen und aus verschiedenen Altersklassen mit der Bitte um Namensnennung präsentiert. Darüber hinaus wurden die Jugendlichen nach ihren Wissensquellen und ihrem Interesse an Vögeln befragt.
Im Jahr 2018 wurde der Test leicht modifiziert bei 2000 Gymnasiasten wiederholt. BISA steht heute für Biodiversität im Schulalltag.

Ergebnisse ( stark zusammengefasst)
8% der befragten Schülerinnen und Schüler konnten überhaupt keine Vogelart korrekt zuordnen. Im Schnitt war nur ein Drittel der präsentierten Vogelarten bekannt.  Nur jede(r) Hundertste kannte alle 12 Vogelarten.
Am bekanntesten waren Amsel (von über 80 % erkannt) und Rotkehlchen(ca. 70 %), die Finkenarten (Buchfink und Grünfink) wurden nur selten genannt. Nur knapp die Hälfte der Schüler/innen konnte mit dem Spatzenpräparat etwas anfangen.
Die Artenkenntnis hat zwischen 2007 und 2018 noch weiter abgenommen.
Mädchen schnitten   etwas besser als Jungen ab und kannten im Schnitt eine Vogelart mehr.
Kinder mit Naturzugang, d.h. z.B. mit Futterstation und Nistkasten am Haus oder im Garten konnten statistisch  4 Arten mehr zuordnen als die, denen solch ein Zugang fehlte.  Kinder aus Großstädten schnitten besser ab als die vom Land (!!!).
Das Interesse der Schülerinnen und Schüler am Thema  nahm bis zur 7.Klasse stark ab. TV-Sendungen führten zu keiner nachhaltigen Steigerung der Artenkenntnis.

Interpretation der Ergebnisse
"Man kann nur schützen, was man kennt." Das heißt im Umkehrschluss: Ohne Artenkenntnis und ohne unmittelbare Naturerlebnisse sieht man die Notwendigkeit des Naturschutzes später im Erwachsenenalter nicht ein.
Dabei wird die bedrohte Artenvielfalt in  Zukunft neben dem Klimawandel ein zentrales Risiko  für das Überleben der Menschheit sein. Veränderte Freizeitgestaltung der Jugendlichen, Eltern, die immer weniger Zeit mit ihren Kindern in der Natur verbringen, Großeltern, die oft  nicht mehr im Haushalt leben und Lehrer/innen, die selber über unzulängliche Artenkenntnis verfügen, sind nur einige Erklärungsansätze , warum Schülerinnen und Schülern die so wichtigen erlebnisorientierten  Zugänge zur Natur fehlen.
Die fehlenden Kenntnisse über Vogelarten können, so haben weitere Befragungen gezeigt, auf andere Tiergruppen und Pflanzen übertragen werden.

Im Essener Westen gibt es etwa 60 Vogelarten. Wer kennt 12 von ihnen? Ich habe Bilder der abgefragten Vögel angehängt.

Wer sein Wissen oder das seiner Kinder  noch weiter testen möchte, wird hier zur BISA-Homepage geleitet.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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