Stieglitz/Distelfink
Bunte Schönheit
Mit ihrem auffallend farbenfrohen Gefieder kommen die Distelfinken wie kleine Exoten daher. Lange Zeit wurden sie deshalb als Käfigvögel gehalten, die sich sogar mit Kanarienvögeln kreuzen ließen. Noch heute werden sie in Griechenland (illegal) und Malta für die Käfighaltung gefangen.
Wie der Stieglitz /Distelfink zu seinen Farben kam, erzählt sehr schön eine alte Natursage: Als Gott den Tieren eine Farbe zuwies, verspätete sich der Stieglitz. Alle Farben waren bis auf Reste verbraucht. Diese letzten Farbtupfer wies Gott dem Stieglitz zu.
So kommt der Distelfink heute in schwarz-weiß-braun-rot und gelb daher. Eine gelungene Mischung, die ihn zum farbenprächtigsten einheimischen Singvogel macht.
Wie sein Name schon andeutet , hat er eine Vorliebe für dornenbewehrte Pflanzen und deren Früchte, z.B. Disteln und Karden, die er aber auch nach Insekten, Spinnen und Blattläusen absucht. Selbst die kleinen Löwenzahnsamen verschmäht er nicht. Bei mir haben sich einige Finken aber auch über die Sonnenblumen hergemacht, Auf jeden Fall tut man ihnen einen Gefallen, wenn man die Stauden und samentragenden Kräuter bis zum Frühjahr im Garten stehen lässt, denn die Distelfinken leiden unter der Ausräumung der Agrarlanschaft. Besonders die sogenannten Ackerunkräuter stehen nämlich ganz oben auf ihrer Speisekarte. Auch die Gärten werden immer weniger vogelfreundlich gestaltet (Stichwort: Baumarktpflanzen). Deshalb entstehen im Spätsommer Nahrungsengpässe, die mit dazu geführt haben, dass sich der Bestand der farbenfrohen Vögel in den letzten 25 Jahren halbiert hat. Um auf seine Nöte hinzuweisen wurde der Distelfink 2016 zum Vogel des Jahres gewählt.
In den letzten Wochen habe ich die geselligen Stieglitze im Verbund mit Buch- und Grünfinken auf dem Gelände der Gesamtschule Bockmühle gesehen. Im Sommer letzten Jahres begegnete mir ein größerer wuseliger Schwarm im Krupp-Park. Einzelne Vögel sichtete ich auch an der Helmut-Rahn-Sportanlage.
Autor:Bernd Dröse aus Essen-West |
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