Pollen: energiereich und heilsam
Bienen haben gerne die Hose voll :-))

Anemonen, die nur Pollen und keinen Nektar bieten, sind ein Schlaraffenland für Pollen sammelnde Bienen.
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  • Anemonen, die nur Pollen und keinen Nektar bieten, sind ein Schlaraffenland für Pollen sammelnde Bienen.
  • hochgeladen von Bernd Dröse

Viele Allergiker*inn haben  vom Pollen buchstäblich die Nase voll, wenn sie  zum Beispiel unter Heuschnupfen leiden, der  die Lebensqualität erheblich einschränken kann.
Aber  Blütenpollen  gelten  auf der anderen Seite auch als alternatives   Heilmittel.  Sie sind nicht nur  eine wertvolle Quelle für Vitamine und Nähr- bzw.  Mineralstoffe, sie liefern auch Energie  und  enthalten  sekundäre Pflanzenstoffe sowie (Co)Enzyme. Außerdem nimmt man mit ihnen   essentielle Aminosäuren auf,  so dass den von den Bienen verarbeiteten  Pollen  antioxidative, entzündungshemmende und immunverstärkende Wirkungen zugeschrieben werden.
In erster Linie benötigen aber die Bienen selbst   die Pollen  als unabdingbare Nahrung für ihre Brut.Deshalb wirkt es sich katastrophal aus, wenn die Bienen im Frühjahr wegen der schlechten Witterung nicht ausfliegen können oder in ihrer Umgebung keine Frühjahrsblüher (z.B. Salweiden) vorfinden. Den Imker*innen bleibt dann nichts anderes, als den Bienen Pollenersatznahrung anzubieten. Ähnlich ist es im Spätsommer oder Herbst, wenn die Sammlerinnen  kaum noch eine  Bienenweide  finden. Deshalb freue ich mich über die Herbst- bzw.  Japananemonen im Garten, die den Bienen zwar keinen Nektar, dafür aber reichlich Pollen bieten, so dass sie mit vollen Körbchen bzw. Hosen zurück zu ihrem Stock fliegen können.  In diesen Tagen ist deshalb reichlich Betrieb an den Anemonen.  Die Pollenspender stehen bei mir neben den Rosen. Da Anemonen kaum duften, ist es wichtig, dass die Bienen durch den Rosenduft zusätzlich angelockt werden. Und an jeder fliegenden Anemonenbesucherin  kann man die vollen Höschen an den Hinterbeinen beobachten.

Pollen, der auf dem Kopf- und Brustabschnitt der Bienen landet, wird von den Vorder- und Mittelbeinen zu den mit Haarbürsten besetzten Innenbeinen des letzten Beinpaares tranportiert. Auf der Außenseite der Hinterbeine befindet sich ein polierter Hohlraum, der von einem Haarkranz begrenzt wird. Ein einzelnes Haar fungiert als Stift, der den verdichteten und mit Nektar angereicherten  Pollen festhält. Unglaubliche 200 000 Pollenkörner enthält ein Gramm Bienenpollen.  30-60 Kilogramm  Pollen  sammelt ein Bienvolk pro Jahr.
Zum Glück bleibt noch genug Pollen übrig, so dass die männlichen Keimzellen der Pflanzen von den Bienen zwecks Bestäubung auf die Fruchtknoten  anderer Blüten übertragen werden können.
Um einen Teil des Pollens abzubekommen, bringen manche Imker*innen Pollenfallen am Stockeingang an. Die Bienen müssen sich dabei  durch zwei Drahtgitterchen mit einer Maschenweite von 5 mm zwängen, wobei sie ca. 50 % ihrer Höschen verlieren.Geht den Bienen allerdings zu viel Pollen verloren, geht das auf Kosten des Honigertrages, da sie erneut fürs Pollensammeln ausfliegen müssen.
Ein geringer Teil des Pollens wird von den Sammlerinnen selbst gefressen, da er Bestandteile enthält, die sie durch den Nektar nicht erhalten. Der Großteil wird jedoch an die Larven verfüttert und der Rest wird  mit enzymhaltigen Drüsensekreten vermischt und in Waben gepresst , die anschlißend versiegelt werden. Nach einem Gärungsprozesse entsteht so das "Bienenbrot", das ebenfalls vom den Imker*innen geerntet werden kann.
Wer also in diesen Tagen noch Bienen mit Pollenhöschen sieht,sollte  sich darüber freuen, denn ohne die vollen Hosen  gäbe keine neue Bienen, keinen  Honig und keinen  gesunden Pollen. Und natürlich auch  keine neue bunten Pflanzen im nächsten Jahr.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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