Siebenpunktmarienkäfer und Asiatischer Marienkäfer
Bedrohter Glückskäfer
Vermutlich wegen seiner sieben Punkte (sieben ist eine mystische Glückszahl) gilt der einheimische Siebenpunktmarienkäfer als Glücksbringer, der uns z,B. an Sylvester in Form von Schokoladenkäfern angeboten wird, Doch seit der Jahrtausendwende wird der sympathische Käfer bedroht.
Immer noch ist er bei den Gärtnern als Blattlausvertilger gern gesehen. Allein jede Marienkäferlarve verspeist während ihrer Entwickluung 400 Blattläuse und der fertige Käfer nimmt täglich 50 dieser ungebetenen Gartenbewohner auf.
Seit der Jahrtausenwende hat der einheimische Siebenpunktmarienkäfer jedoch eine Konkurrenz bekommen, der er nicht gewachsen ist: den (ost)asiatischen Marienkäfer.
Dieser wurde zunächst in Gewächshäusern zur biologischen Schädlingsbekämpfung der Blattläuse eingesetzt, büchste jedoch bald aus und setzt seit 2002 dem einheimischen Siebenpunktmarienkäfer zu. Nicht nur, dass er mit 200-300 Blattläusen ein Vielfaches "unseres" Käfers frisst, er vertilgt auch die Larven anderer Marienkäferarten. Darüber hinaus überträgt er parasitische Einzeller (Mikrosporidien), für die er selbst immun ist, die aber den Siebenpunktmarienkäfer häufig töten.
Bei uns hat der asiatische Marienkäfer kaum natürliche Feinde. Auch im Weinbau bereitet die neue Art große Probleme. Während der Erntezeit sitzen viele der neuen Käfer auf den Weinreben. Gelangen sie in die Maische, verdirbt ihre Hämolymphe (Körperflüssigkeit) den Geschmack des Weines. Aber wie bei vielen invasiven Arten ist eine Bekämpfung kaum möglich.
Autor:Bernd Dröse aus Essen-West |
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