Turmfalken

Balzspiele der Turmfalken an der Bahn (mit update)

Wie es sich in den letzten Monaten bereits andeutete, hat das Falkenpärchen, das im letzten Jahr in einem Strommast zwischen den Bahnhöfen E- Frohnhausen und E-West gebrütet hatte, sich wieder am gleichen Nistplatz eingefunden wie im Vorjahr.
Zur Zeit kann man das Balzspiel, bei dem es - nach unserem Empfinden- nicht gerade zärtlich zugeht,  recht gut beobachten.

Das Männchen wartet meist auf einem benachbarten Strommast auf das Erscheinen des Weibchens und setzt dann zu einem Verfolgungsflug und "Scheinstößen" an. Das Weibchen reagiert darauf mit erregten Rufen, Ducken des Kopfes und leichtem Anheben des Schwanzes. Diese Stellung ähnelt bereits einer Begattungsaufforderung. Es ist deshalb zur Zeit weit hörbar, wenn die Falken sich wieder am oder in der Nähe des Brutortes befinden.
Obwohl es auf den Bildern so aussieht, kam es im vorliegenden Fall wahrscheinlich nicht zur Kopulation, die bis zu 45 Sekunden dauern kann.
Wie in der Literatur beschrieben sprang danach aber einer der Vögel in die Nistgrube.
Begattungen können bereits zwei Monate vor der Eiablage stattfinden. Kurz vor der Eiablage kann die Zahl der  Kopulationen  auf 3-4 Mal pro Stunde gesteigert werden. So weit ist das beobachtete Pärchen allerdings noch nicht. Es erscheint aber in unregelmäßigen Abständen mehrmals täglich  am zukünftigen Brutstandort.
In Großstädten setzt die Balz der Turmfalken übrigens ca. einen Monat früher ein als im ländlich geprägten Raum.

Quelle: Handbuch der Vögel Mitteleuropas; Band 4, 1989, S. 712 ff.

update (29. März ): Inzwischen ließ sich auch die Kopulation der Falken- allerdings auf dem nachfolgenden Strommast- beobachten. (vgl. die letzten 3 Bilder)