Bahntrasse nicht überall Aushängeschild für die grüne Hauptstadt Essen
Viel Gutes hat sich in Essen in den letzten Jahren zur Naherholung aller Bürger getan, doch längs der ehemaligen Bahntrasse der Rheinischen Bahn ist nicht alles so wie es sein sollte. Wo eigentlich Spaziergänger und Radfahrer die Natur genießen sollten, findet man auf dem Stück entlang der Kleingartenanlage Essen-Altendorf e.V., Gruppe Kleine Buschstraße, ein 100 m langes Trassen-Stück, das seinem Schicksal gänzlich überlassen wurde.
Ein verlassenes Gartengelände, das einem verstorbenen Pächter gehörte, bereitet allen Kleingartenbesitzern Angst und Ärger. „Dieser Streifen entlang der Trasse dient regelmäßig als Schutt- und Schrottabladeplatz“ ärgert sich Kleingärtnerin Gisela Gutknecht „alle Säuberungsversuche durch uns sind bisher gescheitert“. Leere Flaschen, ausgediente Liegestühle, Müll, der von irgendwelchen Leuten von der Trasse aus auf das Grundstück geworfen wird, ist dort zu finden.
„Selbst Schottersteine landeten schon im hohen Bogen in unseren Gärten“ erzählt Gisela Gutknecht „nicht auszudenken, wenn jemand davon getroffen worden wäre“. Auch Rosemarie Doll, die seit 35 Jahren ihren Garten hegt und pflegt, ist entsetzt: „Jeden Tag kommen wir mit gemischten Gefühlen hier her und hoffen, dass nichts passiert ist“.
Die Krönung des Dilemmas ist ein halb verfallenes Toilettenhäuschen, das direkt zwischen Trasse und den Kleingärten vor sich hin verfällt. „Wir haben hier Ratten, die sich davon angezogen fühlen, einfach ekelhaft“ erzählt Gisela Gutknecht. Wenn das nicht schon genug wäre – es sind auch schon Leute bis auf ihr Gartengrundstück gekommen, um ihr Geschäft zu erledigen. „Da fehlen uns einfach die Worte und so mancher Erholungssuchende geht mit einem Kopfschütteln über den Zustand an unserem Teilstück entlang“ erklärt Rosemarie Doll.
Dass der Zustand der Rheinischen Bahn als Eigentümer des Grundstückes bekannt ist, ist Fakt. „Alle unsere Informationen und Beschwerden haben dazu geführt, dass ein Landschaftsgärtner mit dem Bau eines Zaunes beauftragt wurde“, erzählen die beiden Gärtnerinnen „das Ergebnis ist ein Hohn und kann niemals von dem Auftraggeber so abgenommen worden sein“. Klar, nicht zu übersehen sind niedergetrampelte Reste von unvollständigen Zäunen und Stacheldraht direkt am Wegesrand, der bei Stürzen von Radfahrern schwere Verletzungen bewirken kann. Diebe hatten es in der Vergangenheit leicht, in den Gärten herum zu laufen, etwas mitzunehmen und Beete zu zertrampeln. „Selbst unfachmännisch angebrachte Zaunpfosten, die der angebliche Landschaftsgärtner hinterlassen hat, sind gestohlen worden“ ärgert sich Gisela Gutknecht.
Dass es auch anders geht, davon kann man sich auf fast allen anderen Abschnitten der Trasse überzeugen. „An manchen Stellen sind sogar doppelte Zäune errichtet worden“ erzählt Rosemarie Doll.
Alles, was sich die Kleingärtner an der Kleine Buschstraße in Essen-Altendorf wünschen ist, dass ihr Anliegen nicht einfach nur „abgewimmelt“ wird und dass ihnen endlich geholfen wird. Ein hoher, stabiler Zaun mit Stabmatten würde das Problem aus der Welt schaffen.
Bis dahin kann man nur hoffen, dass sich niemand verletzt und der Problem-Gartenstreifen in nächster Zeit zu einem natürlichen Grünstreifen heranwachsen kann.
Autor:Carmen Dluzewski aus Essen-West |
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