Blässhuhnnest auf der Schwimmplattform einer Wasserfontäne
Am Rande des "Vulkans"- oder - Alles eine Frage der Perspektive
Sieht man das Blässhuhn am Niederfeldsee auf seinem Nest sitzen, ist man verwundert und macht sich Sorgen. Wie kann es nur so dumm sein, seine Eier unmittelbar neben einer Fontäne auszubrüten, die Wasser mit gewaltiger Kraft 5-6 Meter in die Höhe schießen lässt? Wenn es hinter einem dichten Vorhang von herabprasselndem Wasser stoisch sitzt, mag man an einer Chance für einen erfolgreichen Brutversuch zunächst ernsthaft zweifeln.
Vermutlich ist der Platz für das Nest aber gar nicht so schlecht gewählt. Wie im Auge eines Taifuns sitzt der Vogel auf seinen Eiern wohl trockener als es auf den ersten Blick erscheint. Anders wäre es nämlich auch nicht zu erklären, dass das Männchen unermüdlich Nistmaterial aus der Uferzone des Sees herangeschleppt, das es dem Weibchen zum weiteren Ausbau des Nestes übergibt . Schaut man sich die Schwimmplattform der Fontäne mit dem Nest aus verschiedenen Perspektiven oder gar von dem Aussichtspunkt oberhalb des Sees an, wird deutlich, dass am wenigsten Wasser unmittelbar neben der Fontäne niederfällt und es auch Perspektiven gibt, die herabprasselndes Wasser fast nur im Hintergrund zeigen. Im Gefieder der Vögel sind nur wenige herabperlende Tropfen zu erkennen.
Am Niederfeldsee mit seinem durch Jogger, Radfahrer, Skatern und Spaziergängern belebten Ufer ist der Brutplatz in der Seemitte trotz der Fontäne wahrscheinlich optimal gewählt.
Nicht nur bei der Vogelbeobachtung lohnt sich manchmal ein Perspektivwechsel.
Autor:Bernd Dröse aus Essen-West |
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