Die Rabenkrähen vom Kronenberg Center
All you can eat

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Neben dem Kronenberg Center in Essen Altendorf bietet ein asiatisch geführtes Großrestaurant seit Jahren üppige "All-you- can -eat"-Menüs zu moderaten Preisen an, die sich großer Beliebtheit erfreuen. Die Schlacht am kalten Buffet kann man sich jedoch auch gleich um die Ecke auf dem Parkplatz des Einkaufscentrums anschauen.

Um die hundert unverpaarte Rabenkrähen machen sich dort, wenn das Centrum geschlossen hat, über die Abfalleimer und die Container auf dem Gelände her und finden offensichtlich hinreichend Nahrung, um alle satt zu werden.
Dabei ist es den schwarzen "Primaten der Lüfte" offensichtlich einerlei, ob die Abfalleimer durch einen Überbau geschützt sind oder nicht.
Vor dieser rabenschwarzen Intelligenz ist nichts sicher. Dabei ist der Tisch durch unsere Überfluss- und Konsumgesellschaft für sie reich gedeckt. In jeder Fastfood-Verpackung befinden sich offensichtlich noch genug Speisereste, so dass die entsorgten Verpackungen von den Aasfressern  ausgepackt und gründlich "gereinigt" werden. Eisbecher werden ausgeschleckt und ausgespuckte oder achtlos entsorgte Bonbons finden ebenso einen Endverwerter wie Obstreste, die von den Menschen draußen nicht mehr  verzehrt wurden.
Essen  "To Go"  ist in unserer rastlosen Zeit zu einer Unart geworden, von der die Krähen profitieren.
Der Parkplatz am Kronenbergcenter war  bereits am frühen Sonntagmorgen total vermüllt. Wo noch etwas zu holen ist, versammeln sich in Windeseile zig Vögel und schauen, ob für sie noch etwas abfällt.
Dabei geht es auch anders. In Schweden hat man einige der  intelligenten Vögel darauf dressiert, Zigarettenstummel zu sammeln und zu entsorgen. Sie helfen so der Straßenreinigung. Werfen sie die Kippen  in einen Behälter, erhalten sie eine Essensbelohnung. In Altendorf ist man noch nicht ganz so weit und benutzt die Krähen noch als Indikator für unsere Wegwerfgesellschaft. :-))
Trotz des Futterneides geht es am Buffet der Krähen übrigens erstaunlich gesittet zu. Es kommt kaum zu Streitereien. Schließlich heißt es ja auch:
Eine Krähe hackt der anderen kein Auge aus.
Ob das in dem oben genannten Großrestaurant an der Speisenauslage ebenso friedlich zugeht?

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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