Orkantief "Zynep"
Stürmische Zeiten

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Mit gemischten Gefühlen betrat ich heute Morgen den Garten. Gestern Abend schon hatte der Sturm 3 Platten aus dem Gewächshaus gedrückt und auf dem Grundstück verteilt. Zwei weitere waren in der Nacht hinzugekommen. Der Schaden ist jedoch  geringer als er auf dem ersten Blick erscheint.
Ein paar Klammern und die Plastikplatten sind wieder eingesetzt. Auch die übrigen Auswirkungen halten sich in Grenzen: Der Wind hat unter die Abdeckplane des Wohnwagens gepackt und sie über diesen gehoben. Wer die Plane als Ganze schon einmal angehoben hat, kann abschätzen, welche Kräfte dort gewirkt haben müssen. Einen Komposter hinter dem Gewächshaus hat der Sturm ebenfalls zerlegt und  eine Kupferabdeckung von einem Mäuerchen gehoben.
Der erste Reflex: Hätte schlimmer kommen können.Durch Kyrill, Ela, Sabine und wie sie alle heißen hat man sich an solche Extremwetterereignisse schon gewöhnt und kann die Nachrichten fast mitsprechen: "abgedeckte Dächer..herabgestürzte Dachziegel..umgestürzte Bäume.. beschädigte Bahn- und Stromleitungen.. überflutete Küstenabschnitte.. gestrandete Reisende..Feuerwehr im Dauereinsatz. Und diesmal leider  auch wieder  9 Menschen, die ums Leben kamen.

Das Unangenehme ist jedoch, dass sich die Auswirkungen der Extremwettereignisse nicht auf die Nachrichten beschränken. Keine Dürre irgendwo in Afrika oder ein Hochwasser in Bangladesh oder Tornados irgendwo in Amerika.
Die Auswirkungen des Klimawandels treffen uns (und vor allem die nachfolgenden Generationen) unmittelbar. Die Abstände zwischen zwei Extremnwetterereignissen werden immer kürzer. Und das "Glück gehabt" gilt auch für immer weniger Mitmenschen.
Die Ursachen sind längst bekannt und müssen nicht wiederholt werden. Mir geht das Umdenken in der Politik und bei vielen Bekannten jedoch viel zu langsam. Denn dem Umdenken müssen auch die entsprechenden Konsequenzen im Handeln folgen.
Das Gewächshaus ist schnell repariert. Das Umsteuern beim Klimawandel jedoch ungleich anstrengender, evtl. sogar mit Verzicht verbunden, und teurer.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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