Kleine Ärzte on Tour

Beim Kindergesundheitsmobil lernt Kerem (5) so einiges: Auf dem Ehrenzeller Platz sowie im Mobil.
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Kindergesundheitsmobil auf dem Ehrenzeller Platz

Hand aufs Herz: Wer weiß genau, wie man sich richtig die Hände wäscht? Oder wer hat sich schon einmal selbst mit dem Stethoskop abgehört? Nicht die große Mehrzahl bleibt zu vermuten. Wer das auch machen will und noch vieles mehr, den erwartet, im Rahmen des Ferienspatzes, der große grüne Truck des Kindergesundheitsmobils auf dem Ehrenzeller Platz in Altendorf.

„Vor mehr als drei Jahren haben wir mit dem Projekt Kindergesundheitsmobil begonnen und es wird sehr gut angenommen“, erklärt die Leiterin des Projektes, Martha Spallek. „Gestartet sind wir mit zwei Pädagogen und von 15-18 Uhr am jeweiligen Tag drehen sich die Angebote rund um den Kindergesundheitspass. Das Kindergesundheitsmobil ist der Versuch, einen Brücke zum Regelsystem der Stadt Essen zu schlagen, die Angebote sind kostenlos und anonym. Hier geht es uns vor allem um Früherkennung, also wenn uns auffällt, dass ein Kind zum Beispiel einen schlechten Gang hat, und um Vorbeugung, sprich den Kindern zu zeigen, wie man sich richtig die Zähne putzt.“ Wer nun genau das spannend findet und das und andere interessante Sachen einmal gemacht haben will, der ist beim Kindergesundheitsmobil genau richtig.

Thema Gesundheit steht im Mittelpunkt

Als Kooperationsprojekt der Stadt Essen, des Deutschen Kinderschutzbundes und der Mc Donald's Kinderhilfe Stiftung eignet sich der grüne große LKW hervorragend als Lockmittel: Zuerst sehen ihn die Kinder, dann werden die Eltern mit dahin gezogen. Aber es lohnt sich. Wer von der Größe nicht schon beeindruckt ist, wird es von er Innenausstattung sein: Ein voll ausgestatteter Wohnbereich mit Sitzmöglichkeiten, einer kleinen Küche, vielen Spielmöglichkeiten und alles rund um das Thema Gesundheit, sowie ein kleiner Arztraum erwartet die Kinder.
„Um den Kleinen und Großen das umfangreiche Thema Gesundheit altersgerecht nahe bringen zu können, bekommt jedes Kind von uns einen grünen Kindergesundheitspass. Dabei werden den Kindern in interaktiven und kindgerechten Aktionen die vier Hauptbereiche Gesundheitsinformationen, Bewegung, Ernährung und Wahrnehmung vermittelt.“
Seit den Anfängen hat sich viel getan. Eine tolle Sache ist, dass das Kindergesundheitsmobil den Status eines befristeten Projektes hinter sich lässt: Es hat sich so etabliert und so hervorragende Arbeit geleistet, dass es nun in die Regelstruktur der Kinderhilfestiftung übergegangen ist. Eine weitere Verbesserung mag zunächst verwirren: Das Mobil verkleinert sich. Der Vorteil: Der neue 3,5 Tonner kann dann auch verzwickter gelegene Plätze anfahren, was mit dem 18 Tonner nicht immer möglich ist. Und jeder aus dem Team kann ihn fahren. Was die Innenausstattung angeht, wird er fast genauso konzipiert sein wie sein Vorgänger.

500 Flüchtlingskinder geimpft

„Weiterhin wurde unserer Expansion zugestimmt“, erklärt Spallek weiter. „Das Konzept für Kitas und Schulen in Essen wird demnächst auch in anderen Städten angeboten werden. Weiter stehen wir in guter Kooperation mit dem VKJ und wir arbeiten daran, auch schwangere Frauen mit einzubinden.“ Auch bei der Flüchtlingsarbeit ist das Kindergesundheitsmobil äußerst aktiv: Knapp 500 Kinder in den Übergangsheimen wurden geimpft. Dabei waren sechs ehrenamtliche Ärzte und viel Organisationstalent gefordert.
„Wir freuen uns sehr, dass unser Angebot durchweg so positiv angenommen und stark genutzt wird“, schließt Spallek. „Die Kinder und ihre Eltern, die zu uns kommen, sind Vertreter vieler Nationen. Auch von weiter her bekommen wir Besucher. Wenn wir es schaffen, Menschen zu verbinden und gleichzeitig die Gesundheit bei Kindern zu erhöhen, dann haben wir unser Ziel erfüllt.“
Das Kindergesundheitsmobil ist noch bis zum 22. August jeweils von 15-18 Uhr auf dem Ehrenzeller Platz zu finden. Neben den Aktivitäten im Mobil können auf dem Platz zahlreiche Bewegungsspiele wie ein Parcours oder Slalom-Fahren gemacht werden. Eltern und Begleitpersonen sind für diese Veranstaltung erwünscht und können sich auf der Elternbank bei einem Kaffee austauschen.

Autor:

Kathrin Hinterschwepfinger aus Essen-West

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