Die Mintarder Brücke (Ruhrtalbrücke)
Geschichte(n) einer berühmten Brücke

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Am 7. Mai letzten  Jahres wurde die Rahmedetalbrücke pünktlich um 12 Uhr  gesprengt. Seitdem leiden viele  Bewohner  Lüdenscheids unter den Folgen, weil der gesamte Fernverkehr der A45  sich nun durch die verstopften Straßen der Region quält. Stress, Ärger und Wut stauen sich nicht nur bei den Anwohnern  der seitdem  ungleich stärker frequentierten Straßen, sondern auch  bei den  Fernfahrer*innen  auf der A45 ,die uns täglich versorgen. Sie alle warten sehnlichst auf einen Brückenneubau.  Droht uns bald ein ähnliches Schicksal mit der Ruhrtalbrücke? 
Auf einer "Autobahnseite " im Netz  heißt es lapidar: Beim Umbau der A52 wird auch die
1,8 km lange Ruhrtalbrücke neu gebaut.Im Bundesverkehrswegeplan ab 2030 sind für den Ausbau der beiden Abschnitte zwischen Breitscheid und Essen-Rüttenscheid von 4 auf 6 Spuren etwa 285 Millionen Euro veranschlagt.
In unseren Köpfen muss wohl noch ankommen, was das bedeutet. Dabei ist geplant, dass  zunächst der erste Teil der neuen Brücke neben die alte gesetzt wird.  Dann wird die alte zurückgebaut oder gesprengt.
Also wohl nicht ganz so spektakulär und folgenchwer wie bei der Rahmedetalbrücke. Das Ruhrgebiet ohne die "Mintarder Brücke" haben die meisten Bewohner des Reviers nie kennengelernt. Sie gehört(e) zu den wichtigsten Brückenbauprojekten Europas nach dem 2. Weltkrieg.18 Hochpfeiler mit 65 Metern Höhe überspannen seit 1966 das Ruhrtal. Damals  für 20000 Fahrzeugpassagen /Tag geplant, pendeln dort heute 80000 PKW´s und LKW´s. Letztere  sind zudem deutlich schwerer geworden. Die Brücke ächzt unter dieser Last , sodass bereits kurz nach der Jahrtausendwende die Stahlkonstruktion saniert  und  an den Pfeilern und Widerlagern der Beton erneuert sowie   der Brückenüberbau mit Querstreben im Brückenhohlkasten verstärkt werden musste. Auch wenn es pathetisch klingen mag : Die Ruhrtalbrücke ist eine der wichtigsten Lebensadern des Reviers.
Dabei sind es neben den Annehmlichkeiten der Zeitverkürzung beim Weg in die rheinische Metropolregion , zum Flughafen Düsseldorf oder in südliche Gefilde vor allem die  Dramen und Geschichten, die ich mit derMintarder Brücke verbinde.
Etwa die der Suizide vieler verzweifelter Menschen, die sich in den ersten Jahren von der Brücke in den Tod stürzten (etwa 4 /Jahr) , ehe das 80 cm hohe Brückengeländer durch hohe Glaselemente ersetzt wurde. Oder das Schicksal der damals 12 Jahre alten Manuela, die 1994 entführt und 11 Tage in einem Metalltunnel unter der Brücke eingesperrt wurde, ehe ein Arbeiter sie zufällig entdeckte.
Bereits 1969 hat Gerhard Richter der Ruhrtalbrücke mit seinem Landschaftsgemälde ein berühmtes Denkmal gesetzt:
Brückengemälde von Gerhard Richter Das Ruhrgebiet als Garten Eden.
Brücken
als verbindendes Element sollte man schätzen, am besten bevor sie marode werden und abgerissen werden müssen.

Autor:

Bernd Dröse aus Essen-West

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