Wohnen am Wasser in Altendorf
Altendorf liegt schon bald dicht am Wasser: Im Gemeindesaal der katholischen Kirchengemeinde St. Mariä Himmelfahrt fadn nun ein Informationsabend zum geplanten Niederfeldsee statt.
Der See soll nördlich der Rgüselstraße zwischen Grieperstraße und Sälzerbach vier Meter tief und 2,2 Hektar - so roß wie vier Fußballplätze - werden und wenn möglich Anfang 2013 fertig sein.
Ein Radweg der Rheinischen Bahn wird in Form einer Brücke über den See geführt werden. Außerdem wird der See nördlich der Brücke in gefälliger Form - landschaftsbezogener - verlaufen. Die Rüselstraße wird durch den urbanen Teil des Sees bald zur Uferpromenade. Ringsum sollen außerdem Wege und Wiesenflächen, aber kein Sandstrand, geschaffen werden, denn der See ist laut Peter Becker vom Amt für Stadterneuerung und Bodenmanagement "auch aus rechtlichen Gründen nicht als Badesee vorgesehen", obwohl eine gute Wasserqualität des mit Grund- und Regenwasser gefüllten Sees auch durch viele Pflanzen gewährleistet wäre.
Der See dient somit der Umweltverbesserung und zum Entspannen - es wird nämlich an den jeweiligen Enden des Sees Liegewiesen und andere "Plätze mit Aufenthaltsqualität" geben, so Becker.
Auf der Informationsveranstaltung stellten Mitarbeiter der Stadt das Konzept vor. Die Powerpoint-Präsentation visualisierte, wie der See aussehen könnte und stellte verschiedene Blickwinkel auf den See dar.
Die rund 110 Besucher, die im hinteren Bereich sogar aus Sitzplatzmangel stehen mussten, waren "so beeindruckt, dass sie sogar klatschten", so Peter Becker.
Allerdings gab es nicht nur begeisterte Zuhörer. Unter den Anwesenden waren auch viele Kleingärtner, die durch die Baumaßnahmen durchaus benachteiligt sein werden, da sie ihre Kleingärten räumen müssen.
Für Entschädigung sei jedoch gesorgt, so Becker, Kleingärtner, die einen neuen Garten beanspruchen, würden wahrscheinlich auch einen bekommen.
Warum die Kleingärtner ihre Gärten räumen müssen? Anderthalb Meter unter der Erde der Kleingärten stößt man bereits auf das erste Grundwasserstockwerk, das den See nun mit Wasser füllen soll.
Die Idee für den See kam vor einigen Jahren von den Architekten der Allbau AG. Dort wurden mehrere Architektbüros aufgefordert, Vorschläge für den Bereich der Rüselstraße zu entwickeln, da man feststellte, dass die Wohnungen dort immer schlechter vermietet wurden und sich Investitionen nur noch zum Teil lohnten.
Das gesamte Gebiet musste also attraktiver gestaltet werden. Die Pläne gingen vom einfachen Umbau der Wohnungen über eine andere Gesaltung der Häuser bis zur Idee des Niederfeldsees, die an das Projekt "Wohnen am Wasser" angelehnt ist. Denn außerdem sollen um den See herum 61 viergeschossige Neubauwohnungen für Auflockerung sorgen. Die an den Kruppsee angelehnte Idee wurde weitergeprüft, bis klar war, dass sie vom Grundsatz her umsetzbar ist.
Nächste Schritte waren dann, die Politik zu informieren und mit der Rheinischen Bahn zu vereinbaren, den vorhandenen Bahndamm abtragen zu können.
Wo Menschen also einst auf enien fünf bis sechs Meter hohen Bahndamm schauten, werden sie schon bald einige hundert Meter weit gucken können.
Allein die Abtragung des Bahndamms beläuft sich auf Kosten von 800.000 bis 900.000 Euro. Wenn der See fertig ist, werden etwa sechs Millionen Euro an Kosten angefallen sein. Diese Kosten werden zu 80 Prozent von EU, Bund und Land, zu 20 Prozent von der Stadt Essen selbst übernommen.
"Wir sind zuversichtlich", sagt Becker, "dass wir in einem Jahr einen Schritt weiter snid."
Die Planungen sollen im Frühjahr 2012 fertig sein.
Weiterhin ist es angedacht, im Herbst/Winter 2011 mit den Erdarbeiten zu beginnen und mit den Hauptarbeiten 2012 fortzufahren, sodass in der ersten Hälfte des Jahres 2013 endlich das Wasser fließen soll.
Alle Fotos: Michael Gohl / West Anzeiger
Autor:Lisa Scheidat aus Essen-Nord |
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