Wenn et Trömmelche jeht
Japanische Trommler im Wettbewerb
Japanische Trommel-Ensembles gibt es inzwischen wie Sand am Meer. Umso spannendender ist es, sie einmal miteinander vergleichen zu können:
„Jamato - The Drummers of Japan“ gastierten vor einiger Zeit in der Stadt, gefolgt von „Kodo“ auf ihrer „One Earth Tour“. Beide bieten sensationelle Konzerte auf höchstem Niveau, ganz nah an den klassischen Wurzeln. Besonders Kodo in der Philharmonie verschmolz mit ihren riesigen hölzernen Trommeln zu einer Einheit mit der edlen Philharmonie-Architektur.
Ganz anders ist „TAO - The Samurai of the Drum“, die nun im Colosseum gastierten.
Sie sind eher die Spaßtruppe unter den Drummern, die die klassischen Instrumente dazu nutzen, ihnen zumeist moderne Melodien zu entlocken.
Mitmachen und Mitklatschen ist angesagt. Komödiantische Einlagen bestimmen das Programm. Alles ist ziemlich bunt und passt irgendwie zur närrischen Zeit. Die Sorge steigt auf: Wann beginnt das Publikum mit dem Schunkeln und Auf-die-Schenkel-Schlagen?
Unterhaltsam sind TAO auf jeden Fall. Und man hat den erfreulichen Eindruck: Das Ensemble nimmt sich selbst nicht allzu Ernst und den Rest mit Humor: Nicht jeder Schlag muss sitzen, die Flöte nicht jeden Ton treffen. Und wenn der Lautsprecher brummt: Was soll‘s?
Das Bühnenbild ist im Vergleich zu Jamato und Kodo weniger schlicht. Was zur Gesamtkomposition von TAO passt.
Drei Millionen begeisterte Zuschauer weltweit können nicht irren. Aber Geschmäcker sind nun mal verschieden. Zum Glück...
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Autor:Frank Blum aus Essen-Süd |
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