Toleranz als Bindeglied
Von außen sieht sie Apostelkirche in der Mülheimer Straße 72 an diesem Tag aus, wie sonst auch an jedem Tag: Es stehen nicht viele Menschen davor, lediglich im Café Forum, dem hauseigenen Café, scheint etwas los zu sein. Dabei soll doch gerade ein Fest in Gange sein, dem sich vermutlich nicht wenige angeschlossen haben sollten? Das Geheimnis lüftet sich, als man durch das Café Forum auf die Hinterseite des Geländes der Apostelkirche geht.
Hier wird definitiv ein Fest gefeiert: Bratwürstchen werden gebraten, Kaffee und Kuchen werden in großen Mengen verkauft, eigens gemachte Kartoffelchips sind zu erwerben und ebenso Wein, Bier und Softgetränke. Zudem sind zwei Hüpfburgen aufgebaut, Kinderschminken gibt es und ganz am Kopf der Straße ragt eine nicht allzu kleine Bühne hervor.
„Mit einem Festwochenende vom 10. bis 12. Mai feiern wir, die Evangelische Kirchengemeinde Frohnhausen, den hundertsten Jahrestag der Einweihung unserer Apostelkirche. Wir haben uns bereits im letzten Jahr darüber Gedanken gemacht, ob wir mit den Frohnhauser Vereinen und Institutionen eine Festwoche gestalten wollen. Dadurch, dass die Idee einen guten Anklang gefunden hat, haben wir dieses Fest nun ins Leben gerufen“, erklärt der Pfarrer und Kunstkurator Werner Sonnenberg.
Den Auftakt hierzu bildete ein ökomenischer Gottesdienst, der auch den Startschuss für das Frohnhauser Schützenfest darstellte. Am Samstag fand von 11 bis 15 Uhr rund um den Gänsereiterbrunnen hinter der Kirche ein „Brunnenfest“ statt, zu dessen musikalischer Unterhaltung eine Blaskapelle mit einem Platzkonzert beitrug. Der Sonntag begann mit einem Straßengottesdienst zum Thema „Toleranz für alle?!“ und mündete schließlich in dem „Straßenfest für Toleranz“, dessen Aufruf Jung und Alt, sowie Groß und Klein folgten.
„Es ist uns ein großes Anliegen, dass alle Generationen, Nationen und Religionen gut miteinander zusammenleben. Deshalb ist Toleranz untereinander so wichtig und ein unglaublich wichtiges Bindeglied unserer Gemeinde und auch für den gesamten Stadtteil“, so Sonnenberg weiter.
Um dieses Fest und den ganzen Tag mitzugestalten, haben sich auch zahlreiche Institutionen eingefunden. Die Diakonie berät mit einem eigenen Stand, ebenso wie der Verein Achilles oder das Evangelische Seniorenzentrum Essen-Frohnhausen. Auch sind zahlreiche Kindergärten und Schulen vertreten, mit denen die Kinder basteln können. Wem dies noch nicht reicht, kann sich auf das bunte Bühnenprogramm konzentrieren: Die Apo-Dancer waren zu bestaunen, ebenso wie das Schulorchester aus dem „Jeki-Projekt“, gefolgt von den Apo-Zumba Girls.Außerdem begeisterten die Musikzwerge, die Zumba Kinder der Herderschule und Kita und als Abschluss betrat „Main Exit“ mit seinen Jazz-Pop-Sounds die Bühne.
Zusätzlich wurde in der Notkirche ein kleiner Flohmarkt veranstaltet und es gab einen Bücherstand, an dem Bücher und Spiele zu Kilopreisen den Besitzer wechselten. Nebenbei konnten Bilder und Werke verschiedener Künstler begutachtet werden. Wem die Kräfte schwanden, konnte sich bei einem enorm großen Kuchen- und Salatbuffet erholen, das von Menschen aus der Gemeinde und aus diversen Einrichtungen gespendet wurde.
Dass es allen gefallen hat, stellt Marie (10) nochmals klar: „Wir sind zwar erst seit 15 Minuten hier, aber es gefällt mir jetzt schon sehr gut. Vor allem das Traumfängerbasteln ist super und gleich schauen wir uns den Auftritt meiner kleinen Schwester mit den Musikzwergen an.“
Autor:Kathrin Hinterschwepfinger aus Essen-West |
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