Sport und Bewegung in Altendorf
Treiben Sie eigentlich Sport...?
Vor kurzem fand im evangelischen Gemeindezentrum in der Ohmstraße in Altendorf eine Bewohnerversammlung, in der die aus einer einwöchigen Umfrage zum Thema Sport und Bewegung ausgewerteten Ergebnisse präsentiert wurden, statt.
Vom 21. Bis 28. Februar diesen Jahres wurden von 11 Studieren der Universität Duisburg-Essen und 4 Bürgern aus Altendorf 331 Personen allen Alters zu ihren sportlichen Aktivitäten befragt. Von diesen kamen 75 Prozent auch tatsächlich aus Altendorf, sodass nun auch wirklich ein anschauliches Ergebnis für den Stadtteil Altendorf vorliegt. Da zusätzlich auch Informationen zu Bekannten und Freunden willkommen waren, erhielt man so insgesamt Ergebnisse von ca. 500 Personen.
Die Idee zu der Umfrage, so Gabi Wittekopf, kam daher, wissen zu wollen wie verschiedene Freiflächen besser genutzt werden könnten, um den Ansprüchen der Altendorfer besser zu entsprechen. Außerdem fragten sich bereits viele Anwohner, wieso in einem Stadtteil, in den eigentlich viel investiert wird, so viele Einrichtungen einfach geschlossen werden.
Um 17 Uhr begann Tanja Rutkowski mit einer Powerpointpräsentation, stellte die wichtigsten Ergebnisse dar. Es wurde nach der sportlichen Aktivität sowie beliebten Orten zum Sporttreiben auch außerhalb von Vereinen und den liebsten Erholungsorten der Altendorfer, aber auch vielen anderen wichtigen Aspekten gefragt.
Daraus ergab sich, dass 86 Personen gar keinen Sport treiben, die übrig gebliebenen 183 Personen am liebsten joggen, walken, spazieren (58 Personen) oder Fußball spielen (33 Personen) gehen. Der Krupp-Park (124 Personen) sei ein sehr beliebter Ort, um diese Aktivitäten umzusetzen, aber auch die noch nicht ganz fertiggestellte Bahntrasse und der noch gar nicht existierende Niederfeldsee seien bereits in diesem Zusammenhang genannt worden. Allerdings fehle den Leuten an diesen Orten genügend Sicherheit (47 Personen). Erholen würden sich die meisten Befragten ebenfalls dort, ältere Leute nannten aber auch oft den Friedhof.
Da 99 der befragten Personen keinerlei organisierte Sportangebote kannten, wurde an dieser Stelle der Vorschlag gemacht, diese Angebote anders „öffentlich zu machen“, so Rutkowski.
Am deutlichsten wurde aber die Empörung der Altendorfer über die Schließung des stadtteileigenen Schwimmbades „Oase“. 113 Befragte verlangen als Verbesserungsvorschlag ein neues Schwimmbad und wären sogar im Durchschnitt dazu bereit bis zu 10 Euro zu zahlen. „Die Schließung der Oase hat wirklich ein Loch gerissen“, spiegelt Rutkowski die Meinungen der Befragten wieder.
Auch in der an den Vortrag anschließenden Diskussion ging es hauptsächlich um die Schließung des Bades und der gewünschten Neueröffnung eines Schwimmbades. Die Empörung der Befragten wurde auch im Gemeindesaal durch die Besucher weitergetragen. Die Oase sei für alle Altersgruppen geeignet gewesen, es habe erschwingliche Preise gegeben, so eine ältere Dame. Eine ebenfalls empörte Mutter fügte hinzu, dass es nun kein vernünftiges Schwimmbad mehr in der Nähe gäbe, sodass eventuell auch viele Kinder einfach nicht mehr die Möglichkeit dazu haben überhaupt schwimmen zu lernen.
Ein Mitarbeiter der Sport- und Bäderbetriebe entgegnete den Vorwürfen, dass es einige Versuche gab, das Bad vor der Schließung zu retten – Preissenkungen, einen Umbau, die Umstellung von Chlor auf Solebecken – jedoch habe nichts die Besucherzahlen steigern können. Die Eröffnung eines neuen Bades stellte er in Frage, in dem er demonstrierte, dass die Menge an Wasser je m² pro Kopf in Essen so hoch ist, dass sie nicht mit anderen Städten vergleichbar ist – trotz der finanziellen Lage der Stadt.
Dementsprechend groß war der Ärger der Bewohner, da auch die Politiker vor ihrer Wahl versprochen hatten, die Oase vor der Schließung zu bewahren.
Ob dieser und andere Verbesserungsvorschläge angenommen werden? Ob es ein neues Bad geben wird? Wir werden sehen.
Foto: Michael Gohl / West Anzeiger
Autor:Lisa Scheidat aus Essen-Nord |
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