Schräge Schwanen-Schau
„Swan Lake Reloaded“ im Colosseum
Kraftvoll, temporeich - und schön schräg. So könnte das Tanztheater „Swan Lake Reloaded“ bezeichnet werden, das noch bis Sonntag im Colosseum Theater gastiert.
Die Handlung basiert auf Tschaikowskys Meisterwerk Schwanensee. Der schwedische Choreograf Fredrik Rydman hat das Werk unter seine Fittiche genommen und ihm einen aktuellen Charakter verliehen. Der Untertitel „Tchaikovsky meets Streetdance“ ist somit auch durchaus wörtlich zu nehmen.
Kein klassisches Ballett mit leicht modernem Anstrich geht hier über die Bühne, sondern die Besucher dürfen sich auf ein audivisuelles Gesamtkunstwerk freuen.
Die Schwäne mutieren zu heroinabhängigen Prostituierten, Rotbart zum Zuhälter und Drogendealer.
Klingt schräg - ist schräg. Dennoch ist die bekannte Geschichte um Prinz Siegfried und die schöne Odette wieder zu erkennen. Allerdings tänzerisch und musikalisch - eher etwas mehr als weniger - verfremdet.
Ein höchst modernes Bühnenbild, erstaunliche Körperbeherrschung der Tänzerinnen und Tänzer und eine kraftvolle Soundkulisse, die die Zuschauer mitreißt, machen „Swan Lake Reloaded“ zu einem Ballett-Abend der etwas ungewöhnlichen Form.
Wer experimentierfreudig ist, Headspins, Slow Motion und Breakdance gemischt mit klassischen Wurzeln spannend findet, sollte sich die 80-minütige Show des zehnköpfigen schwedischen Ensembles nicht entgehen lassen. Keine leichte Kost, aber absolut sehenswert!
Weitere Vorstellungen: noch bis 17. Februar
Autor:Frank Blum aus Essen-Süd |
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