Norma: Oper der Entschleunigung

Die erste Opern-Premiere der Spielzeit ist Norma von Vincenzo Bellini. Szene mit Gianluca Terranova (Polione) und Katia Pellegrino (Norma). | Foto: Matthias Jung
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Die Oper Norma von Vincenzo Bellini endete bei der Uraufführung im Jahr 1831 in einem Fiasko. Vielleicht war die Zeit noch nicht reif für das Meisterwerk der italienischen Romantik. Durch Maria Callas wurde die anspruchsvolle Belcanto-Oper weltweit bekannt. Nun brillieren Katia Pellegrino (Norma), Bettina Ranch (Adalgisa) und Gianluca Terranova (Pollione) in der ersten Spielzeit-Premiere am Aalto-Musiktheater.

Im Mittelpunkt der spannenden Handlung steht die Druidin und Oberpriesterin Norma, die ein geheimes Doppelleben führt: Ihre beiden Kinder, die sie gemeinsam mit dem Römer Pollione hat, hält sie versteckt. Das tragische Spiel beginnt, als bekannt wird, dass sich ihr Angebeteter in die junge Novizin Adalgisa verliebt hat.
Musikalisch kann die Inszenierung überzeugen: Besonders Katia Pellegrino erhält üppigen Applaus für ihre Darbietung.
Tobias Hoheisel und Imogen Kogge haben Norma inszeniert, auch für Bühne und Kostüme zeichnet Tobias Hoheisel verantwortlich.
Und es darf festgestellt werden: Die Gesamtkomposition ist stimmig, das Bühnenbild beschränkt sich auf wenige Wechsel. Dies macht Musik und Gesang zum zentralen Element der Aufführung. Licht, Bühnenbild und Kostüme unterstützen dies in schlichter und zugleich edler Weise. Norma wird in Essen zu einer "Oper der Entschleunigung", die reichlich schöne und eindrucksvolle Bilder bietet. Und doch soll das Ende - mit einem nur farblich angedeuteten Scheiterhaufen - versöhnlich und tragisch zugleich enden.
Insgesamt lädt Norma zu einem sehenswerten Opern-Abend (Spieldauer 2,5 Stunden) ein, der sich auch gut dazu eignet, als jüngerer Besucher erste Schritte ins Genre Oper zu wagen.

Weitere Aufführungen: 14., 16., 22., 27. Oktober; 1., 9., 13. November; 12. Januar.
Karten: 02 01 / 81 22-200

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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