Eine Chance für die Gemeinde
Neue Wege für die Ev. Kirchengemeinde Essen-Frohnhausen
Schon lange ist auch in der Ev. Kirchengemeinde Frohnhausen der Rückgang von Kirchenmitgliedern zu spüren. Der Prozess, der sich stetig rückläufig bewegt, führt zum Rückgang der Einnahmen und damit dazu, dass Rücklagen schmelzen. Hohe Betriebskosten, vor allem der großen Kirchgebäude, sind ein Problem. Kreissynodalvorstand und Landeskirche erwarten Lösungsvorschläge.
So kann es nicht einfach weitergehen
Pfarrerin Susanne Gutjahr-Maurer: „Wir leben seit langem über unsere finanziellen Verhältnisse und wissen, dass es so nicht weitergehen kann“. Die beiden großen Kirchen, sowie das Aposteljugendhaus an der Mülheimer Straße müssten dringend saniert werden, was bei fast ausgeschöpften Rücklagen nicht geht. Immerhin ist hier ein Sanierungsstau von 8,1 Mio Euro entstanden.
Neue Perspektiven eröffnen
Neue Wege gehen ist nie einfach. Oft weiß man nicht, wohin sie genau führen. Sie können über Umwege oder geradewegs zum Ziel führen, manchmal etwas kurvig, schnell bergab oder mühsam bergauf – immer ist es schwer aus gewohnten Bahnen auszubrechen.
So haben sich die Presbyter/innen der Ev. Kirchengemeinde Frohnhausen seit Jahren in zahlreichen Treffen Gedanken zu Alternativen für die Gemeinde gemacht. Das Gremium aus Ehrenamtlichen und Pfarrern ist sich einig, dass das aktive Gemeindeleben, wie es heute besteht, aufrechterhalten werden soll. Die Vorsitzende des Presbyteriums, Monika Fränkel: „Uns ist klar, dass für viele unserer Gemeindemitglieder ein schmerzhafter Prozess bevorsteht.
Auch den Mitgliedern des Presbyteriums sind die Beschlüsse schwer gefallen, jede/r verbindet mit den Gebäuden Erinnerungen und Gefühle.
Doch unter Berücksichtigung aller emotionaler Stimmungen müssen wir uns nun um die sachlichen Fakten kümmern.“
Sparmaßnahmen der letzten Jahre reichen nicht aus
Heiz- und Stromkosten reduzieren, teure ältere Darlehen zu besseren Konditionen umschichten, Gottesdienste nicht mehr jeden Sonntag in jeder Kirche abhalten – all diese Sparmaßnahmen haben das Problem der hohen Kosten nicht lösen können. „Wir haben sogar ein Jahr lang Taxidienste zwischen Markus- und Apostelkirche angeboten, um allen Menschen gerecht zu werden“. Doch leider wurde dieses Angebot nicht gut angenommen.
Es gibt zu viele Immobilien
Nachhaltig und tragfähig agieren – das ist das zukünftige Ziel, das es gilt zu erreichen. „Immer mit dem Kreissynodalvorstand im Rücken wird nun gemeinsam überlegt, was zu tun ist“ erklärt Monika Fränkel. Folgende Vorschläge hat das Presbyterium erarbeitet:
Aufgabe der Markuskirche, Erhalt des Forums und der Notkirche für Gottesdienste und Feierlichkeiten in Verbindung mit Kunstausstellungen. Anstelle der Apostelkirche und des Aposteljugendhauses könnte ein Neubau entstehen. Wenn Kreissynodalvorstand und die Landeskirche den Vorschlägen zustimmen, dann könnte die Evangelische Kirchengemeinde Essen-Frohnhausen an der Mülheimer Straße mit modernen, energetisch nachhaltigen und barrierefreien Räumen ein neues Gemeindezentrum schaffen.
Neuanfang an zentraler Stelle als Chance nutzen
Multifunktional, nachhaltig und modern
„Wir könnten uns ein lebendiges Gemeindezentrum an der Mülheimer Straße, dass für alle Menschen gut erreichbar ist und ansprechende neue Räume bietet, gut als einen Neuanfang vorstellen“ erzählt Pfarrerin Susanne Gutjahr-Maurer, „denn in Zeiten knapper werdender Finanzen, aber auch in Zeiten geringerer Gemeindemitgliederzahlen, ist es wichtig, die vorhandenen Ressourcen zu bündeln.“
Gemeinde mit in die Pläne einbeziehen
„Vorschläge und gute Ideen nehmen wir sehr gerne entgegen“ betont Monika Fränkel. „Aus diesem Grund haben wir seit 2016 auf unterschiedlichen Wegen (world-cafe, Projektgruppen, Gemeindeversammlungen) das Gespräch mit der Gemeinde gesucht.
Um in Ruhe einmal über das gesamte Thema reden zu können, findet am 6. Oktober um 13.00 Uhr in der Markuskirche eine Gemeindeversammlung statt.
Autor:Carmen Dluzewski aus Essen-West |
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