Mehr Bewegung auf den Schulhof!
Der Rotary Club Essen-Ruhr erhöht Bewegungsangebot der Gervinusschule
Kinder, die sich viel bewegen, lernen besser. Was nach einem gewagten Ansatz klingen mag, ist jedoch schon längst durch zahlreiche Untersuchungen belegt und wissenschaftlich fundiert. Aus diesem Grund hat sich der Rotary Club Essen-Ruhr dazu bereit erklärt, den Schulhof der Gervinusschule noch attraktiver zu gestalten.
„Für uns bedeutet es sehr viel, dass wir den Kindern durch die großzügige Spende des Rotary Clubs nun ein ausgereiftes Bewegungsangebot ermöglichen können“, erklärt Gerhard Gröne, Schulleiter an der Gervinusschule. „Das Problem mit unserer Turnhalle war bisher, dass sie für eine effektive Nutzung einfach zu weit entfernt war, die Kinder mussten mit dem Bus hinfahren. Es war weiter suboptimal, weil einige unserer Kolleginnen und Kollegen eine Ausbildung zum Sportlehrer haben und ihr Können nicht so effektiv, wie wir es uns gewünscht hätten, weitergeben konnten.“
Doch das ist nun Geschichte, denn der neue Schulhof ist fertig und die Kinder können diesen nun nutzen. Entstanden ist in enger Kooperation aber etwas ganz besonderes: Unter dem Stichwort „Mobilitätserziehung“ kann die Gervinusschule auf einen eigenen Verkehrsübungsplatz mit Fahrbahnmarkierungen, Verkehrsschildern samt neuen Fahrzeugen stolz sein.
Vier Jahre, vier Projekte
Nach der Viktoriaschule, der Schule an der Heinickestrasse und der Bodelschwinghschule ist die Gervinusschule nun die vierte Schule in Essen, an der der Rotary Club Essen-Ruhr ein Projekt verwirklicht. Dieser setzt sich nämlich besonders dafür ein, Schulen zu unterstützen, deren Schülerschaft einen hohen Anteil von Kindern mit Herkunftsgeschichte aufweist. Und an der Gervinusschule liegt dieser Anteil bei 70 %, sprich momentan werden Kinder aus 41 Nationen dort unterrichtet. Sehr passend dazu stimmten zahlreiche Kinder am Tag der Einweihung des neuen Schulhofs gemeinsam das eigens von einem Kollegen komponierte Gervinuslied im Chor an.
„Zusammen spielen und sich zusammen bewegen erhöht das soziale Miteinander“, meint Christoph Husmann, Mitglied beim Rotary Club Essen-Ruhr. „Und weil an dieser Schule so viele Nationen und Religionen vertreten sind ist es umso wichtiger, dass schon früh die Basis für ein respektvolles Miteinander geschaffen wird. Auch sollen die Kinder lernen, sich selbst zu organisieren, wie zum Beispiel bei der Benutzung der Fahrzeuge.“
Ein weiterer Grund, warum es ausgerechnet ein Verkehrsübungsplatz geworden ist, ist der Tatsache geschuldet, dass die Verkehrs- und Mobilitätserziehung in den Lehrplänen des Sachunterrichts der Gervinusschule fest verankert ist. Die Schulen haben den Auftrag, die für eine reflektierte und pflichtbewusste Teilnahme im Verkehr erforderlichen Kompetenzen zu fördern. Hierfür muss ein Radfahrtraining im Schonraum schon sehr bald nach der Einschulung ermöglicht werden. Die Kinder sollen dabei Fertigkeiten im Umgang mit dem Fahrrad entwickeln und ein verbessertes Verkehrsverhalten im öffentlichen Verkehrsraum erreichen. Im vierten Schuljahr steht dann die wichtige Radfahrprüfung bevor, die mit einer Lernzielkontrolle in Theorie und Praxis abgeschlossen werden muss.
Spielerisch sollen die Kinder auf den Straßenverkehr vorbereitet werden
Und dem sollte nun nichts mehr im Weg stehen: Egal, ob mit dem eigenen Fahrrad, dem eigenen Roller oder Inline Skates, mit Hochrädern oder Rikschas, jedes Fahrzeug ist auf dem Platz zugelassen. Zudem sind Verkehrsschilder vorhanden, was auch nicht schaden kann, wenn man davon schon das ein oder andere zuordnen kann.
Damit die Fahrzeuge auch sicher und gegen Witterungseinflüsse geschützt untergebracht werden können, wird in Kooperation mit der Immobilienwirtschaft der Stadt Essen auf dem Schulhof ein Container aufgestellt. So kann dem Fahr- und Bewegungsspass wirklich nichts mehr im Weg stehen.
„Ich freue mich riesig, dass unser neuer Schulhof so toll geworden ist“, pflichtet auch René (9) bei. „Ich werde mit meinem eigenen Roller auf dem Platz fahren und jetzt müssen wir auch nicht mehr auf den Gervinuspark ausweichen, sondern können auf unserem Schulhof bleiben, wenn wir Spass haben wollen. Es ist super, dass das bei uns an der Schule gemacht worden ist.“
Autor:Kathrin Hinterschwepfinger aus Essen-West |
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