Manon Lescaut: Freiheitsstatue ist in Essen angekommen
Da kam Stimmung auf im ehrwürdigen Aalto-Theater: Manon Lescaut feierte als erste von fünf neuen Opern in der jüngst eröffneten Spielzeit Premiere. Doch die Inszenierung von Stefan Herheim gefiel nicht allen. Deutliche Buh-Rufe waren zu vernehmen. Was nicht allzu oft im Essener Opernhaus geschieht...
Man mag die Puccini-Oper mögen oder nicht. Zweifellos ist die Aufführung mit Katrin Kapplusch in der Titelrolle und des mit Applaus überhäuften Gaston Rivero (Renato des Grieux) sehenswert.
Ein aufwändiges Bühnenbild (Heike Scheele) und stimmige Kostüme (Gesine Völlm) bieten reichlich Möglichkeiten, sich mit der bildgewaltigen Symbolik von Freiheit und Amerika zu beschäftigen. Nette, wenn auch dezente, Spezial-Effekte inklusive.
Einmal mehr setzt sich Komponist Giacomo Puccini mit den USA auseinander. Und die Essener Philharmoniker unter der musikalischen Leitung von Giacomo Sagripanti setzen dies musikalisch gekonnt um.
Die kompakte Handlung: Ein junges Mädchen wird zwischen freier Liebe und Verlangen nach Luxus aufgerieben und haucht schließlich in Amerika ihr Leben aus.
Amüsant: Schauspieler Mathias Kopetzki ist während der gesamten Aufführung in der Rolle des Puccini präsent.
Unterm Strich: Großes Theater auf der Essener Opern-Bühne. Modern, opulent und nie langweilig.
„Premiere“ ist allerdings in diesem Fall relativ: In ähnlicher Fassung war die Koproduktion bereits an der Oper Graz und der Semperoper Dresden zu erleben. Für eine exklusive Essener Aufführung zum Beginn der Spielzeit hat‘s dann leider doch nicht gereicht...
Weitere Vorstellungen: 7., 10., 12., 18., 22., 24., 26., 29. Oktober; 2., 6., 20. November
Tickets: 0201 81 22-220
Autor:Frank Blum aus Essen-Süd |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.