Manege frei für das Zirkusprojekt

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Zu Clowns und Jongleuren wurden kürzlich Schülerinnen und Schüler der Großenbruchschule. Denn sie hatten die Ehre, am Zirkus-Pilotprojekt teilzunehmen, das die Wohnbau eG für die Essener Grundschulen ins Leben gerufen hat.

Pressesprecher Frank Skrube verdeutlicht: „Wir haben uns gedacht, wir bieten den Schulen nun neben der Grundschulmeisterschaft den Zirkus für einen Tag an. Das heißt eine richtige Zirkusfamilie kommt morgens in die Schule und übt mit ca. 30 Kindern ein halbstündiges Zirkusprogramm ein.“
Wie gut das klappen kann hat die Großenbruchschule eindrucksvoll bewiesen. Um Punkt 8.30 Uhr standen Zirkusclown Christof mit seinen Söhnen und Helfer Mirko vor der Turnhalle der Schule. Freudig erwartet wurden sie von den 35 Kindern der zwei vierten Klassen. Projektleiter und Moderator Uwe Loch erklärt: „Für die Kinder ist die Einübung eines Zirkusprogramms eine völlig neue Erfahrung! Fast alle kannten so etwas gar nicht und waren mit Feuereifer bei der Sache.“
Den halben Tag wurde so das Balancieren, Jonglieren und Zaubern geübt.
Und dann rückte der große Auftritt näher und näher. Zurechtgerückt wurde noch einmal der blauen mit gelben Sternen bedruckte Manegenboden und auch die Abtrennungen hinter denen sich die Kinder bei den einzelnen Nummern fertig machen konnten wurden zurechtgeschoben. Dann hieß es Vorhang auf und hereinströmten die restlichen Schüler mit ihren Eltern. Mit gebannten Augen wurde der Platz begutachtet, an dem später die Zirkuskinder ihr Können unter Beweis stellten.
Kaum saßen alle und die Musik begann, kamen auch schon die Zirkuskinder in die Manege. Strahlend und winkend in bunten Kostümen. Und Uwe Loch machte vor der ersten Nummer deutlich: „Für einen Tag ist das was eure Mitschüler da hinbekommen haben sensationell!“ Los ging es mit einer -wie angekündigt - lebensgefährlichen Nummer, die schon im Namen auf ihre Schwierigkeit hinwies: Die „Todeskiste“, eine große schwarze Kiste wurde hereingebracht und geöffnet. Mit ihr betraten acht Kinder die Bühne, die allesamt Säbel in der Hand hatten und somit zum Fürchten aussahen. Flugs wurde eine „Freiwillige“ aus dem Publikum in der Kiste platziert, Deckel drauf und schon begann das atemberaubende Spiel: Ein Kind nach dem anderen steckte seinen Säbel in die Kiste, so dass diese am Ende von 9 Säbeln durchbohrt wurde. Für die Insassin gab es scheinbar kein Entkommen! Doch nachdem am Ende alle Säbel entfernt waren, kam sie wie durch ein Wunder unverletzt aus ihrem Gefängnis und kann als erste behaupten der „Todeskiste“ entronnen zu sein. Wahre Zauberei! Und auch auf Uwe Lochs Frage: „War die erste Nummer nicht gut“, antwortete ihm das Publikum mit einem eindeutigen: „Ja!“
Die zweite Nummer wartete mit Tücherjonglage auf. Zwei Schüler hatten sprichwörtlich alle Hände voll zu tun, um drei Tücher in der Luft zu halten. Loch betont: „Vor allem die Tücherjonglage hat einen besonderen Schwierigkeitsgrad. Sie ist für die Kinder sehr anstrengend und trotzdem müssen sie sich konzentrieren, damit keines der Tücher den Boden berührt!“
Mit einbezogen wurde das Publikum natürlich auch in die Zirkusdarbietungen. Bei der den Tüchern nachfolgenden Akrobatikvorführung schnappten sich zwei Schülerinnen, die offenkundig Clowns mimten, vier starke Herren aus dem Publikum. Im Kreis auf Stühle gesetzt zogen die beiden Clowns diese wieder weg, sodass die Herren alle Mühe hatten in der Luft zu schweben. Unter großem Gelächter stürzte am Ende das ganze Gebilde zusammen.
Auch wenn einmal das ein oder andere Zirkusutensil auf den Boden fiel oder einige Säbel klemmten, ließen sich die Kids in keiner Situation aus der Ruhe bringen. Sie nahmen Missgeschicke mit Humor und halfen einander, wenn einmal eine Nummer zu stocken drohte.
„Und genau das möchten wir damit erreichen. Die Kinder sollen offen für Neues sein, sich gegenseitig helfen und gemeinsam etwas auf die Beine stellen“, so Frank Skrube.
Nach dem Pilotprojekt tourt der Zirkus in der Zeit vom 21. Oktober bis 2. November durch Essen. Innerhalb der nächsten Wochen können sich die Grundschulen, die an dem Projekt interessiert sind dafür bewerben. Dazu kann man einfach eine E-Mail an: loch@medienkombinat-essen.de schicken und kurz erläutern, warum gerade seine Schule unbedingt gewinnen sollte.
Insgesamt fünf Schulen erhalten die Möglichkeit, das Zirkusprojekt bei sich zu begrüßen. Im angegebenen Zeitraum werden die Termine mit den Schulen individuell abgestimmt.
„Dieses Projekt ist für die Schulen vollkommen kostenfrei! Sie müssen nur gewillt sein, dass die vierten Klassen einen halben Tag die Vorführung einstudieren. Wir wünschen viel Glück!“
Weitere Infos gibt es unter: www.zirkuskids-essen.de
Fotos: Michael Gohl

Autor:

Silvia Decker aus Emmerich am Rhein

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