Macbeth: gefeierte Seelenabgründe
Oper „Macbeth“ im Aalto-Musiktheater
Mit einer programmatischen Premiere haben Grillo-Theater und Aalto-Musiktheater diesmal die Spielzeit eröffnet: Nachdem sich für Shakespeares Tragödie „Macbeth“ der Grillo-Vorhang bereits vor einigen Tagen öffnete, durfte nun die gleichnamige Oper von Giuseppe Verdi im Aalto miterlebt werden.
„Macbeth“ ist eine der wenigen Opern, die keine Liebeshandlung hat, sondern in der sich alles um das - auch heute noch aktuelle - Thema Machtgier dreht. Die Handlung spielt im Schottland des 11. Jahrhunderts, beginnt mit der Prophezeiung der Hexen und endet mit dem Tod Macbeths.
Dazwischen fließt reichlich Blut und die Schattenseiten der menschlichen Seelenabgründe tun sich für rund drei Stunden auf.
Es sei verraten: Dem Publikum gefällt die Oper, mit der Hein Mulders seine Intendanz am Aalto-Musiktheater beginnt und Tomáš Netopil seinen Einstand als neuer Generalmusikdirektor gibt.
Musikalisch überzeugt die Inszenierung des jungen Regisseurs David Hermann mit u. a. Tommi Hakala (Macbeth) und Gun-Brit Barkmin (Lady Macbeth).
Aber auch das Bühnenbild von Christof Hetzer sorgt mit pyrotechnischen Effekten und dezenter Video-Gestaltung für ein stimmiges Gesamtbild auf der Bühne.
Dort geht‘s diesmal - naturgemäß und der Shakespeare-Vorlage geschuldet - nicht sonderlich bunt und fröhlich zu. Die rote Farbe des Blutes bestimmt den Abend. Verdi hätte die zeitgemäße Fassung seiner persönlichen Lieblings-Oper sicher gefallen.
Weitere Vorstellungen: 22., 24., 27. Oktober; 1., 3., 6., 8., 16., 21. November, 4. Dezember
Tickets: 0201 8122-200
Autor:Frank Blum aus Essen-Süd |
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