Kleine Künstler zeigten individuelle Arbeiten

Bereits zum 41. Mal kamen Kunstliebhaber im Finanzamt Essen-Süd auf ihre Kosten. Denn erneut stellte die Schillerschule Oberhausen die Werke ihrer Schülerinnen und Schüler aus.

Das Besondere: Die kleinen Künstler sind allesamt Schüler der Städtischen Förderschule mit dem Schwerpunkt Geistige Entwicklung. Nach den Jahren 2008, 2010, 2012 war nun zum 4. Mal eine Ausstellung der Arbeiten der Kunstkurse im Finanzamt zu sehen.
Simone Mann, stellvertretende Schulleiterin berichtet: „So individuell und einzigartig unsere Schüler sind, so sind auch die einzelnen Arbeiten!“ Begeistert sind die Lehrer und Betreuer, der Schule immer wieder, dass sie durch das Finanzamt die Möglichkeit haben, die Werke der Schüler auszustellen. „Der Verkauf der Werke fließt zu hundert Prozent zurück in die Kunstkurse. Davon wird neues Material wie zum Beispiel Farben angeschafft“, erklärte die stellvertretende Schulleiterin. Außerdem soll der Besuch eines Kunstmuseums davon finanziert werden.
Dass es sich bei den Werken der Schülerinnen und Schüler um eine besondere Leistung handelt, das war wohl jedem klar, denn die Kinder hatten völlig freie Hand. „Es ist für Förderschüler nicht so einfach wie für andere Schüler mit den Materialien umzugehen“, erklärte Simone Mann. „Teilweise bemalen sich die Schüler selber, oder wollen auf Tische und Bänke, statt auf Papier zeichnen.“ Trotzdem ist Mann sehr stolz auf ihre Schützlinge, denn aus ihrer Sicht sind tolle und überraschende Ergebnisse daraus hervorgegangen.
Neben Stilleben wie Bananen wurde eine ganze Jahreszeitenserie gezeigt, ebenso wie comicähnliche Malereien und Bilder im Stil von Keith Allen Haring.
Auch Finanzamtsvorsteher Ulrich Hartmann war wie immer wieder überzeugt von den gezeigten Arbeiten. „Man kann sich gar nicht vorstellen, dass die Bilder von Schülern mit einem Förderhintergrund entstanden sind. Sie sehen aus wie bei den großen echten Künstlern“, so Hartmann. „Wegen der großen Nachfrage sind auf meinen besonderen Wunsch die Termine der 52. Ausstellung im Januar 2016 und die letzte Ausstellung in meiner Amtszeit Anfang 2017 schon fest reserviert.“
Eine große Kiste voller Süßigkeiten gab es für die Kinder noch obendrauf als kleines Präsent vom Finanzamt. So kann der Unterricht den Schülern versüßt werden. Natürlich versuchen die Pädagogen der Schule die Arbeiten im Kunstunterricht so spannend wie möglich zu gestalten. Mit Pinsel, Spachtel, Stempel konnten die Schüler arbeiten. Die jungen Künstler im Alter von 7 bis 16 Jahren begeisterten nicht nur ihre Lehrer, sondern auch die Besucher der Vernissage und der Ausstellung.
„Bei einzelnen Werken haben wir Tiere mit dem Tageslichtprojektor an die Wand geworfen, die die Kinder dann nachmalen durften. Das gab einen Riesenspaß“, erinnerte sich Simone Mann zurück. „Hier lässt sich auch klar erkennen: Ab einem gewissen Alter werden von den Kindern Begrenzungslinien eingehalten. Das ist ein super Fortschritt!“, so Mann.
„Da man die Werke ja kaufen kann, sind schon einige Leute zu uns herangetreten und haben gefragt, ob sie Bilder auch nachordern können“, so die stellvertretende Schulleiterin. Für die Schüler war natürlich die Vernissage auch als Höhepunkt zu betrachten. Denn wann haben Kinder einer Förderschule einmal die Möglichkeit, ihre Kunst einer breiten Masse zu präsentieren? „Wir danken dem Finanzamt dafür, hier ausstellen zu dürfen“, betonte auch Schulleiter Klaus Zerwes. Eines ist sicher: Nach der letzten Ausstellung, ist vor der nächsten. Und sicher sind die Kinder bereits jetzt wieder fleißig bei der Sache um Kusntwerke für 2016 vorzubereiten.
Fotos: Markus Decker