Volltreffer! "Der leere Raum" mittwochs, ab 14 Uhr bis 16.30 Uhr
Insider-Tipp! Tolles Theatercafé
Raumerstraße 11. Von wegen „Leerer Raum“. Pickepacke voll ist der Raum. Vorbeigehende blicken neugierig durch die Scheiben. Gardinen? Rollos? I wo. Nix gibt’s zu verbergen. Jeder ist hier willkommen. Es sieht urgemütlich aus. An langen Tischen sitzen häufig bis zu 20 Personen. Diskutieren. Lachen. Kommen Sie mit mir rein!
Herzliche Begrüßung von Claudia Maurer, Regisseurin Schauspiel. „O, möchten sie Kaffee, Kuchen, Tee?“ Platt sind wir. Eintritt frei. Verlockende Kuchen werden von Besuchern mitgebracht. Man kennt sich. Das offene Theatercafé mit Kunst - kredenzt quasi Wiener Flair. Urgemütlich. Man fühlt sich sofort versetzt in eine Zeit, in der alles wärmer und direkter war...
„Ein internationales Café für die Nachbarschaft, für Neuzugezogene; für Menschen aus allen Ländern. Jeder bringt Kuchen mit – türkischen, syrischen... ganz unterschiedlich. Immer sind wir neugierig wie die süßen „Verführer“ schmecken."
Die Gruppe ist stets sehr gemischt, oft bestehend aus acht Nationen. Klappt problemlos. Wenn die Sprache fehlt, geht’s gern mit Händen und Füßen. „Unser Schwerpunkt - wir machen zusammen Kunst!“ strahlen Regisseurin und Mariela Rossi, Figurenspielerin.„Wir planen gerade die Probe für unser neues Stück und einige andere Aktionen. Im Moment arbeiten wir mit Projektionen“.
Mariela Rossi zeigt mir kleine bunte – unterschiedliche Bücher, die auf der Fensterbank schlummern, von außen auch als Dekoration für alle sichtbar. „Letztes Jahr haben wir hier Buch-Theater zu verschiedenen Themen – wie Landschaften - gemacht. Jeder stellte seine Stadt, sein Land vor, mit Illustrationen. Wie ein kleines Figurenstück- dazu wurde gesungen.“ Ohne langes Zögern schmettern Claudia mit Mariela das Volkslied „Heho, spann den Wagen an – seht, der Wind treibt Regen über’s Land...“ Herrlich! Erinnerungen an frühere Zeiten. Vielleicht ändern sich manche Dinge doch nie...
Neues Thema. Im Theaterraum versuchen Frauen und Männer die Leinwand hochzustemmen. „Wir arbeiten mit Projektionen. Alle haben eigene Texte zum Thema „Meine Landschaft“ verfasst. Landschaft kann man im Herzen haben; was mich glücklich macht; oder wo wir gerne wären...Dazu schrieb jeder einen kurzen Text.“
Jau, die Leinwand hängt, Licht aus – die Afrikanerin Jeanne kann es kaum erwarten. Sie nimmt ihren handgeschriebenen Zettel, stellt ihre Heimat vor: „Man muss es sehr lieben – Kamerun. Ein Land in Afrika. Mit circa 25 Millionen Einwohnern... Ich liebe meine Heimat...“ Neben ihr, auf dem Tisch, liegen Gemüse, Lieblingsteile. Helfer leuchten die an. Wir tauchen ein in einen anderen Erdteil. Sekundenschnell – ssst - weit weg – 5665 Kilometer Luftlinie – Deutschland – Kamerun. Zuhause bei Jeanne Tsoptsa. Sie führt uns fast 15 Minuten in ihr Herzensland. Ergreifend schön. „Bravo!“ ruft Claudia. „Klasse“ kommt von allen... Jeanne strahlt!
Ach, gucken Sie doch Mittwoch, Raumerstraße 11, mal rein...
Autor:Ingrid Schattberg aus Essen-West |
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