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Jazzkonzert mit den BIG BANDits und Ludwig Nuß
„Das volle Programm“ gab es kürzlich für alle Jazz-Liebhaber: Im Lighthouse in Frohnhausen veranstaltete die Big Band der Universität Duisburg-Essen zusammen mit dem Leadposaunisten der WDR Big Band Ludwig Nuß ein Jazzkonzert. Die Leitung hatte Nils Powilleit.
Der Saal war voll, die Gäste zahlreich. Ein bunt gemischtes Publikum nahm Platz, um den knapp 20 Musikern der Big Band „BIG BANDits“ und ihren funkelnden Instrumenten zu lauschen. Trompeten, Saxophone, Posaunen und eine Rhytmustruppe gab es da auf die Ohren, nicht zu vergessen die starke Stimme der Bandsängerin Alexandra Wagner.
„Es freut uns sehr, dass so viele Interessierte den Weg zu uns gefunden habe“, erklärt Eberhard Passarge, Musikbeauftragter der Universität Duisburg-Essen. „Die BIG BANDits sind ein integraler Bestandteil der Universität. Sie bereichern das musikalische Profil der Bildungseinrichtung ungemein und das schon seit vielen Jahren. Duisburg-Essen hat sich der Lehre und Bildung verpflichtet und die Big Band trägt einen großen Teil dazu bei.“
BIG BANDits auch international bekannt
Und das tut sie schon seit 1991, als sie sich als Initiative einiger engagierter Studenten bildete. Seit 1993 leitet der Saxophonist und Musikpädagoge Nils Powilleit die Band, die rein aus ambitionierten Amateurmusikern besteht. Die Musik swingt, rockt, groovt, reicht vom Repertoire der großen Swingorchester eines Count Basie, Duke Ellington oder Glenn Miller über neuere Arrangements von Thad Jones, Bob Mintzer oder Peter Herbolzheimer bis hin zu Stücken junger Arrangeure. Beim Landesorchesterwettbewerb in Dortmund 1999 belegten die Big Bandits den 1. Platz und erhielten den Sonderpreis des TÜV Rheinland. Im Jahr 2000 bekam die Band bei der Bundesausscheidung des 5. Deutschen Orchesterwettbewerbs in Karlsruhe das Prädikat „Sehr gut“ und veröffentlichte unter anderem eine CD. In den Jahren 2002, 2003 und 2004 präsentierte sich die Band mit Erfolg beim Haarlemmermeer Nationaal Big Band Concours in den Niederlanden. Musikalische Highlights waren 2003 und 2008 zudem Jubiläumskonzerte mit den Solisten Ack van Rooyen und Andy Haderer. Neben der wöchentlichen Probenarbeit finden immer wieder Workshops mit Profimusikern statt, so 2007 mit Bart van Lier, 2008 mit Andy Haderer oder 2011 mit Claus Thormählen.
Der Musikprofi an diesem Abend war Ludwig Nuß. 1961 in Baden-Württemberg geboren studierte der ambitionierte Musiker zunächst an der Musikhochschule Köln. Als erster Posaunist beim Musical „Starlight Express“, Solist in der SDR Big Band Stuttgart und Professor für Posaune am Jazz-Institut Berlin ist er seit 1996 Teil der WDR Big Band in Köln.
Michael Bublé, Frank Sinatra und Ivan Lins
Zusammen sorgten Nuss und die „BIG BANDits“ nun für ein abwechslungsreiches Programm mit zahlreichen Klassikern, neuen Stücken und Versionen, die man so selten hören würde. Mit dabei waren „Feeling Gold“ in der Version von Michael Bublé, „There is a small hotel“ von Frank Sinatra , „Girl Talk“ von Neal Hefti und das Lied „Witchcraft“ eines bekannten Musicals.
Auch kritische Stücke wie „Computer“ des amerikanischen Saxophonisten Bob Mintzer aus dem Jahr 1984, als die digitale Welt noch in den Kinderschuhen steckte, waren zu hören. Romantisch wurde es mit dem Song „Setembro“ des brasilianischen Komponisten, Pianisten und Sängers Ivan Lins. Dort ist es vor allem als Hochzeitslied bekannt, da seine Melodie einen solch eingängige Romantik mit sich bringt. Persönlich wurde es bei dem Stück „Sul`s Song“. Dieses hatte Nuß selbst verfasst. „Da es immer schwierig ist einen Titel für ein Lied zu finden, hat mich bei diesem Lied Sul, der Neffe meiner Frau aus Singapur inspiriert“, erklärt der Posaunist. Zum Schluss gab es noch den absoluten Rausschmeißer-Song „There are such things“ zu hören, bevor ein stimmungsvoller und lehrreicher Abend zu Ende ging.
Wer das Konzert nun verpasst hat oder einen Nachschlag haben möchte kann die BIG BANDits am 17. Dezember um 19:30 Uhr in der Zeche Carl wieder antreffen. Dort lädt die Band dann zum weihnachtlichen Jazzkonzert, bei dem der Besucher mit souligen, funkigen Tönen und bekannten Weihnachtsliedern bezirzt werden soll.
Autor:Kathrin Hinterschwepfinger aus Essen-West |
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