Im Rausch des Superstars - Falco-Musical begeistert nicht nur Fans

Alexander Kerbst als Falco in dem gleichnamigen Musical das 2018 durch Deutschland und Österreich tourt. Foto: Pressefoto handwerker promotion/Credit Marcel-Klette.
  • Alexander Kerbst als Falco in dem gleichnamigen Musical das 2018 durch Deutschland und Österreich tourt. Foto: Pressefoto handwerker promotion/Credit Marcel-Klette.
  • hochgeladen von Miriam Dabitsch

Ich liege im Bett und scheitere bei dem Versuch, einzuschlafen, an meinem Ohrwurm: "Der Kommissar geht um..." In meinen Gedanken dreht sich alles um Pop-Ikone Falco, seine Lieder und sein kurzes Leben - das Ende eines fantastischen Abends.

Aber der Reihe nach: Als Kind der frühen 80er Jahre kenne und mag ich die Falco-Hits wie "Der Kommissar", "Rock me Amadeus", "Jeany" oder auch "Egoist". Ich weiß auch, dass der Sänger schon lange tot ist - und dass er ein tragisches Ende fand. Mehr war - außer einer gewissen Faszination - nicht an Vorwissen vorhanden, als ich "Falco - das Musical" im Colosseum-Theater Essen besuchte.

Der Kommissar ermöglichte den Durchbruch

Nach einem aus meiner Sicht etwas lahmen Start mit Engel und Teufel in Frauengestalt nahm die Show aber schnell an Fahrt auf. Das lag vor allem an der starken Vorstellung von Alexander Kerbst als Falco, dem nicht nur der Gesang inklusive des Wiener Schmähs authentisch gelang, sondern der auch viel Drama in seine Rolle legte. Glücklicherweise dauerte es auch nicht lange, bis der erste bekannte Song des Österreichers, "Der Kommissar", mit dem ihm 1981 der Durchbruch gelang, von der Live-Band intoniert wurde. 

Geschildert aus der Sicht seines Managers, wurde auch mir schnell klar: Falco war ein richtiger Star. Komplizierter Charakter, ein Genie kurz vor dem Wahnsinn, undiszipliniert, mit einem Faible für Frauen, Alkohol und andere Drogen. "Realität ist die Halluzination, die dann entsteht, wenn es an Alkohol fehlt."

"Von jetzt an geht es bergab"

Selbst in seiner größten Stunde, als er in Amerika auf Platz eins der Charts angekommen war, konnte Falco sich nicht einfach freuen. "Von jetzt an geht es bergab", soll er zu seinem Manager gesagt haben. Der übrigens sprach bis zu seinem Ausstieg 1993 stets mit Hans, so Falcos bürgerlicher Name, und nicht mit dem Künstler.

Falco zog sich mit seinen Problemen - er hatte erfahren, dass er nicht der leibliche Vater seiner Tochter war - in die Dominikanische Republik zurück. Dort kam er am 6. Februar 1998 bei einem Autounfall ums Leben. Spekulationen, ob es möglicherweise ein Suizid war, bestehen bis heute. Einige Indizien deuten darauf hin.  

Am Ende gab es Standing Ovations in Essen

Natürlich gehört zu der Lebensgeschichte Falcos auch jede Menge Action. Ein aufwändiges Bühnenbild passend zu jedem Song, überdimensional große Originalbilder Falcos auf Leinwänden und ein tolles Ballettensemble rundeten die Show ab, die nach zwei Stunden mit Standing Ovations und drei Zugaben ein Ende fand. Ohrwürmer beim Einschlafen inklusive.

"Falco - das Musical" ist auch 2018 auf Tournee. Die Daten und weitere Informationen gibt es hier.

  

Autor:

Miriam Dabitsch aus Velbert

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