Heiß und sexy

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In Bezug auf Musik gibt es heute nichts mehr, was es nicht gibt. Alle erdenklichen Richtungen, ob populär oder weniger bekannt, bringen zahlreiche Musikfreunde immer wieder in Feierlaune, regen zum nachdenken an oder machen einfach nur Spass. Dass das auch auf ganz akustische Weise funktioniert, hat das Trommelfestival „Tanz die Trommel“, stattgefunden in den Weststadthallen, wieder einmal eindrucksvoll bewiesen: Bereits zum 27. Mal gaben hier Laien sowie Profis aus unterschiedlichen Ländern, teils solo, teils in Gruppen ihr Können an manch komisch anmutenden Instrumenten zum besten. Bunt gekleidet, in allerbester Laune und vom Rhythmus angetrieben heizten sie dem interessierten Publikum so richtig ein. „Tanz die Trommel ist eine Kooperationsveranstaltung des Jugendamts und BODYTALK, bestehend aus Hampar Sarafian, Udo Knafla und Ralph Alpha Kruse. Das läuft dann immer so ab, dass BODYTALK die Bands anschreibt und fragt, ob sie nicht Lust hätten, an der Veranstaltung teil zu nehmen. Insgesamt treten dieses Mal 12 Bands auf, was insgesamt 100 Akteure ergibt, die abwechselnd auf zwei Bühnen auftreten“, erklärt der Sozialarbeiter Karl-Heinz Voß, der im Veranstaltungsbereich tätig ist. „Dass die Veranstaltung sehr gut bei den Leuten ankommt, ist nicht zu übersehen. Vor allem, wenn man beachtet, dass sie schon ihre 27 Jahre auf dem Buckel hat.“
Auch ist Tanz die Trommel auf keinen Fall eine Jugendveranstaltung oder legt sich auf eine Altersgruppe fest. Hier tummelt sich alles, was an rhythmischen Klängen seine helle Freude hat. Und diese sieht man auch vor allem dem Publikum an. Berührungsängste sind von der ersten Minute an nicht vorhanden und es dauert absolut kurz, bis die ersten mitschunkeln, mit-klatschen oder sogar anfangen zu tanzen. Genau wie auf dem Plakat vorhergesagt: Mittanz-Session zu heißen Grooves der Profi-Trommler.
Von Afrika bis Asien: Alles ist hier vertreten. Auch was die Instrumente angeht: Trommeln aller Art, groß, klein, dick und schlank. Trommeln allein oder in Gruppen, trommeln mit der Hand oder mit einem Hilfsmittel. Interessant wird es dann aber nochmal, wenn man sieht, dass Instrumente verwendet werden, die man so noch nicht gesehen hat. Wie zum Beispiel Tablas, die ein Schlaginstrument der nordindischen Musik sind, aus zwei kleinen Pauken bestehen und, für ihre geringe Größe, ein großes Klangspektrum besitzen. Oder aber das Balaphon, der Urahn der Familie der Stabspiele. Auch das Xylophon und das Glockenspiel zählt zu dieser Gruppe. Es sieht aus wie ein Xylophon, besteht aus Holzklangstäben und hohlen Kürbissen, die als Resonanzkörper dienen. Noch ein Augenschmaus waren vermutlich die japanischen Riesentrommeln, die sogenannten Taikos. Ursprünglich aus China sind sie im Laufe der Zeit nach Japan gebracht worden und zählen zu den ältesten Trommeln überhaupt.
Wer sich dann richtig verausgabt hat, hatte die Möglichkeit sich in einer eigens dafür eingerichteten Chillout-Lounge und afrikanischen Spezialitäten zu erholen. Fataya, Plantain (Kochbananen mit Honig oder scharfer Soße), Beignets (afrikanische Quarkbällchen) oder Galakh (afrikanischer Pudding mit Erdnusssoße) sind nur eine kleine Auswahl.
Letztendlich war es aber ein rundum gelungener Abend mit überraschenden Elementen, wo jede der 12 Bands ihre Stücke, teilweise mit ganz spezieller Bedeutung, zum besten geben konnte. Und da, laut Kruse, keiner der angemeldeten Interpreten abgesagt hat, ist es nicht verwunderlich, wenn sich alles bis weit hinter Mitternacht gezogen haben sollte.

Autor:

Kathrin Hinterschwepfinger aus Essen-West

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