Mit Kneipp fit für die Pflege bleiben
Ev. Fachseminar für Pflegeberufe in Essen erhält Kneipp-Zertifizierung
Seit dem 3. Mai 2022 ist es offiziell: das Evangelische Fachseminar für Pflegeberufe gGmbH, an dem rund 400 Schülerinnen und Schüler ausgebildet werden, darf das Zertifikat „Vom Kneipp-Bund anerkannte Einrichtung“ führen. Damit wird bestätigt, dass das Fachseminar in seinem alltäglichen Wirken das ganzheitliche Gesundheitskonzept nach Sebastian Kneipp umsetzt. Damit ist das EF Essen die erste berufsbildende Einrichtung in Nordrhein-Westfalen, die das Gütesiegel führen darf.
Diesem Tag gingen Monate der Vorbereitung voraus. Dozentin Katja Fillbrandt hat die mehrwöchige Ausbildung zur Kneipp-Gesundheitstrainerin erfolgreich durchgeführt, an der Schule ist ein neues, Kneipp-gemäßes Bad eingerichtet worden, eine eigene Lehrküche steht kurz vor der Fertigstellung – alles Voraussetzungen für die Zertifizierung.
„Da wir ausbilden, ist das Kneipp-Konzept mit all seinen 5 Elementen bei uns fest im Curriculum verankert. Es wird als Therapiekonzept ergänzend zur schulmedizinischen Therapie gelehrt“, berichtet die stellvertretende Schulleiterin Anne Kassenböhmer.
Auch Schulleiter Holm Schwanke ist überzeugt: „Der ganzheitliche und naturkundliche Ansatz des Kneipp-Konzepts entspricht unserem Pflegeverständnis in der Ausbildung der zukünftigen Pflegefachfrauen und -männer. Wir sind stolz darauf, mit der Zertifizierung anderen Bildungseinrichtungen als Modell im Sinne von Best Practice dienen zu können.“
Dabei steht die Gesundheitsförderung für die Schülerinnen und Schüler im Vordergrund. Sie sollen lernen, das Kneipp-Konzept oder einzelne Elemente daraus so für sich zu nutzen, dass sie möglichst lange – und zufrieden – in der Pflege arbeiten können. Wenn sie selbst davon überzeugt sind, können sie es später natürlich auch (nach ärztlicher Absprache) in den Einrichtungen anwenden und etablieren, in denen sie arbeiten werden.
Zwar gibt es auch bei Kneipp Theorie, Dozentin Katja Fillbrandt setzt aber vor allem auf Praxis: „Barfußlaufen, Wassertreten, Anwenden von Wickeln und Auflagen, Kräuterquizzes, selbst gemachte Kräuterquarks, Balsame, Lippenpflegestifte und Aromaöl-Roll-Ons herstellen, das sind nur einige Beispiele – Kneipp soll Spaß machen!“, betont sie.
Sie ist die Triebfeder des Zertifizierungsprozesses und „Überzeugungstäterin“: „Ich habe das Konzept in einer Pflegeeinrichtung kennengelernt, in der ich gearbeitet habe. Anfangs war ich skeptisch – kaltes Wasser ist nichts für mich, dachte ich. Doch als ich mich mit der Kneipp-Lehre näher beschäftigt und sie praktisch für mich selbst ausprobiert habe, habe ich festgestellt: Hier habe ich das Gesamtpaket für ein gesundes und zufriedenes Leben. Meine Migräne habe ich seitdem ohne Medikamente im Griff.“
Verliehen wird die Auszeichnung in einem feierlichen Rahmen von Walli Stock, Vorstandsmitglied im Kneipp-Bund Landesverband NRW e.V. Das Audit (Zertifizierungsprüfung) wurde Anfang März von Irene Hirschhausen-Spork von Kneipp-Bund e.V. in Begleitung von Josi Marten, Kneipp-Verein Gladbeck, erfolgreich durchgeführt.
Weitere Infos zum Kneipp-Konzept und zum Ev. Fachseminar für Pflegeberufe in Essen:
www.kneippbund-nrw.de
Autor:Dr. Gerald MacDonald aus Essen-West |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.