Eugen Onegin am Aalto-Theater
Grüne Gartenstühle aus Kunststoff, eine Biertisch-Garnitur, Windräder am Horizont. - Wir befinden uns mitten in der Neuinszenierung der Oper „Eugen Onegin“ von Peter I. Tschaikowsky.
Die lyrischen Szenen in drei Akten nach dem Versdrama von Alexander Puschkin wurden erstmals im März 1879 im Moskauer Maly-Theater uraufgeführt. - Mit mäßigem Erfolg.
Regisseur Michael Sturminger gelingt im Jahr 2012 eine spannende Zeitreise ins heutige Russland, wobei Handlung, Musik und Bühnenbild in modernem Gewand durchaus stimmig sind und die Opern-Besucher befinden sich mitten im „Roman in Versen“.
Andreas Donhauser und Renate Martin haben ein spektakuläres und ungemein aufwändiges Bühnenbild geschaffen, das schon für sich einen gelungenen Opern-Abend garantiert.
Auch musikalisch kann die Aufführung in russischer Sprache mit deutschen Übertiteln mit Heiko Trinsinger (Eugen Onegin) und Victoria Yastrebova (Tatjana) in den Hauptrollen überzeugen, auch durch den umfangreichen und stimmgewaltigen Opernchor und der spielfreudigen Statisterie des Aalto-Theaters.
Der russische Literaturkritiker Wissarion G. Belinski bezeichnet das Werk als eine Enzyklopädie russischen Lebens. Und genau das ist es, was auf der Bühne zu sehen ist: Eine abwechslungsreiche und lose Szenenfolge aus dem Alltagsleben der gehobenen Mittelschicht, in die Müßiggänger Eugen Onegin auf schwermütige und tragische Weise eindringt - dramatische Duelle inklusive.
Weitere Vorstellungen: 2., 4., 10., 15., 17., 21., 25. März
Tickets: 0201 / 8122 200
Autor:Frank Blum aus Essen-Süd |
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