Allroundman Kukuck „erfindet“ sich immer wieder neu
Ein ganz besonderer Mann
Sein Name ist normal – wiederum nicht: Kukuck! Kein Schreibfehler. Ein c fehlt, aber so ist nun mal Karl-Heinz Kukuck. Ein Tausendsassa – der beruflich fast den Erdball umkreiste. Auch schriftstellerisch agiert – Pseudonym: Benno Vogeler. Fakt: Der Vogel Kuckuck war mit seinem unverwechselbaren Ruf im Vorjahr schon im März zu hören. Karl-Heinz Kukuck meldete sich in unserer Redaktion bereits zum Jahresbeginn…
„Füllort“ – Geschichten aus dem Ruhrpott - heißt das 74-seitige Büchlein. Ein Füllhorn von echten und fiktiven Geschichten. Das Buch entführt mit witzigen, teils kuriosen Geschichten und Bildern in die Welt des Ruhrgebietes. Die Gegend um den Fluss war Industriegebiet für Steinkohlebergbau und Stahlerzeugung. Im Mittelpunt stehen Stammgäste der echten Kneipe „Füllort“ und vier Nachbarinnen aus einer typischen Wohnsiedlung…Es gibt noch fantastische Fantasiegeschichte; u. a. "Scheißdeutschland". Muss man lesen.
Klar ist, Karl-Heinz Kukuck ist kein Langweiler. Noch nicht lange wohnt er in Essen-Frohnhausen. Umzugskisten warten auf das Leeren. „Will einer abnehmen, friss die Hälfte“, witzelt er. „Wenn einer für die Umwelt was tun möchte, halbiere dein Leben, deine Kosten, deine Ansprüche.“
Kukuck war Ingenieur für Verfahrenstechnik. „Ich bin viel in der Welt herumgefahren; ich hatte mit Forschung und Entwicklung zu tun. War in typischen Bergbauländern unterwegs wie Chile Südafrika, Australien. Auch im Kohlebergbau im Ruhrgebiet tätig.“ Aber als er beruflich nach Südafrika gehen sollte, beendete er sein Arbeitsfeld. Der Vater von drei erwachsenen Kindern ging in den Ruhestand.
Konkreter -Unruhestand. „Ich machte eine Werkstatt in Warendorf auf für Sportboote. Mein Hobby ist Segeln. Viele Jahre fuhr ich Regatta – Katamaran.“
Es gibt eine Vorgeschichte
Die erwachsenen Kinder zogen weg. Der gebürtige Essener zog zurück nach Essen.
„Ich lebe jetzt in einer kleinen Wohnung mit der Vorstellung, ein reduziertes, bewusstes Leben zu führen – auf alle Ausgaben und Aufgaben, die man als Mensch tätigt.“
Um Kontakte und Freunde zu finden, schloss er sich drei Freizeitgruppen an. Für eine wurde er sofort als Moderator benannt. „Ich stelle einen Veranstaltungsplan auf, zu dem sich Mitglieder treffen.“
Schriftstellerisch hat er sich nicht festgelegt. Es gibt jedoch eine Vorgeschichte. „Mein ursprünglicher Berufswunsch war Fotojournalist. Ich fing eine Fotografenlehre an – brach die aus persönlichen Gründen ab. Begann dann das Ingenieur-Studium. Schon als Schüler schrieb ich für eine Essener Tageszeitung. Seit einigen Jahren schreib ich in einem Block im Internet; der ist mittlerweile auf 170 Kurzgeschichten angewachsen. Aus diesem Block fasste ich 20 Kurzgeschichten aus dem Ruhrgebiet zusammen.“
Längst nicht alles. Ein zweites Buch, erweitert auf 40 echte Geschichten aus dem Ruhrgebiet liegt schon im Lektorat. Das 3. Buch befasst sich mit drei befreundeten Ehepaaren, die sich Urlaubsgeschichten erzählen.
Von wegen Ruhestand…
Autor:Ingrid Schattberg aus Essen-West |
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