"Falco - Das Musical" gastierte im Colosseum Theater - Satte Sounds eines Ausnahmekünstlers
Der Kommissar geht um...
"Drah di net um - oh, oh, oh. Schau, schau, der Kommissar geht um - oh, oh, oh." Kommen Ihnen diese Zeilen bekannt vor? Dann sind sie vermutlich Falco-Fan. Und genau diese kamen nun im Colosseum-Theater auf ihre Kosten. Denn: "Falco - Das Musical" machte Station auf seiner Tour durch Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Vor über 20 Jahren verstarb der Ausnahmekünstler Johann „Hans“ Hölzel, der unter dem Künstlernamen Falco weltweit erfolgreich war, bei einem Autounfall. Doch seine kraftvollen Songs mit aussagekräftigen und teils umstrittenen Texten werden weiterhin gespielt.
Bereits in der dritten Runde ist nun "Falco - Das Musical" on Tour, das nicht nur die Falco-Hits auf die Bühne bringt, sondern die teils traurige Lebensgeschichte erzählt.
Den Machern ist es dabei gelungen, mit Alexander Kerbs nicht nur einen begnadeten Falco-Darsteller zu finden, sondern mit einer Live-Band, zwei Sängerinnen, Tänzerinnen und Tänzern sowie einem unaufdringlichem Erzähler in der Rolle des Falco-Managers Horst Bork (gespielt von Sebastian Achilles) ein wirklich sehens- und hörenswertes Musical zu schaffen.
Stimmige Videos schaffen eine passende Atmosphäre, auch das Bühnenbild und die Kostüme können überzeugen.
Im Mittelpunkt stehen natürlich die Hits - von den frühen Erfolgen wie „Ganz Wien“ und „Der Kommissar“ über die großen Hits wie „Vienna Calling“, „Jeanny“ und „Out of the Dark“ sowie - als Zugabe - dem heute wieder brandaktuellen Song „Europa“.
Der Welthit „Rock Me Amadeus“ ist bis heute der einzige deutschsprachige Song der Musikgeschichte, der die Spitze der US Billboard Charts erreichte.
Anspruchsvoll ist die Show, die auch den Tänzerinnen und Tänzern Höchstleistungen abverlangt. Besonders die gebürtige Italienerin Martina Vinazza, die seit 2015 in Deutschland lebt und auch bei verschiedenen Theaterproduktionen im Revier mitwirkte, lieferte einen eindrucksvollen Auftritt ab.
Etwas schwach in der Essener Aufführung waren lediglich die Darstellerinnen von Ana Conda und Jeanny.
Doch unterm Strich hat sich der Besuch des Musicals für das Publikum gelohnt, dem Unterhaltung auf höchstem Niveau geboten wurde.
Die Lebensgeschichte von Falco ist eher tragisch, seine Lieder genial. Die anspruchsvolle Übung, beides in Einklang zu bringen und in der Handlung weder zu seicht noch zu kritisch zu werden, ist bestens gelungen.
„Unsterblich bin ich erst, wenn ich tot bin!“ Diese düsteren, vorausahnenden Falco-Worte sollten letztlich wahr werden. Darsteller Alexander Kerbs: „Am meisten beindruckt mich, wie viele junge Menschen in die Show kommen. Junge Menschen, die erst nach Falcos Tod geboren wurden und ihn nur aus dem Radio kennen. Die jugendlichen Fans kommen mit selbstgemalten Falco-Bildern, lassen alte LPs signieren und singen problemlos auch die unbekannteren Songs mit. Für mich steht fest: Wenn ein Künstler mit seiner Musik auch die Kinder und Enkel seiner damaligen Fans erreicht, dann ist er wirklich unsterblich.“
Weitere Aufführung in der Nähe: Sonntag, 14. April, Dortmund, Westfalenhalle
Autor:Frank Blum aus Essen-Süd |
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