„Als wäre eine Bombe eingeschlagen…“
Das ist unanständig von der Stadt

Alexander Geltner (Foto) Wolfshunger GmbH und Kompagnon André Seeger sind Baumpaten. Ratz fatz war plötzlich die große Schatten spendende Platane weg.  | Foto: Schattberg
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Noch immer kann Alexander Geltner es nicht fassen. Was der Inhaber von Wofshunger GmbH, Mülheimer-/Ecke Pollerbergstraße am 11.12. morgens sah, tags zuvor war er nicht da, schnürte ihm den Hals zu. Weg! Abgesägt. Der stattliche gerade gewachsene Schatten spendende Baum! Gar bei 40 Grad im Sommer hielt die Platane tapfer durch mit sattem Grün. Dank der Baumpaten von Wolfshunger, Alexander Geltner und Kompagnon André Seeger, die täglich den Jahrzehnte-Baum am Leben hielten…

Offiziell übernahm 2018 der Ladeninhaber die Baumpatenschaft. Alexander Geltner rückblickend: „Das Schild „Baumpate“ stand zwar im Beet. Angemeldet seit 2014. Aber der Pate kümmerte sich nicht. Jahre begoss ich den Baum, hielt das Beet sauber, bepflanzte es, entfernte Abfall, Kippen, Kot.  Plötzlich – ohne Information von Grün und Gruga, der Baum- und Beet- Kahlschlag, das nun aussieht, als wäre eine Bombe eingeschlagen.“

Empörung über die Nichtinformation bei Anwohnern
Wut bei Stefanie Norden Parents4Future und Mitgliedern. „In der Fäll-Liste unseres Bezirks war dieser Baum nicht zur Fällung ausgeschrieben. Diesige riesigen Platanen sind es doch, die diesem Platz seinen Charakter verleihen! Und das Beet wird von Baumpaten gepflegt. Keiner wusste von der Fällung. Soviel zum Thema Transparenz auf Bezirksebene… "

Frohnhausen ist einer der heißesten Stadtteile in Essen
"Die Erwärmung liegt mehrere Grad über den Temperaturen in angrenzenden Gebieten und wird mit dem schwindenden Grün immer weiter steigen! Den Bürgern ist das bewusst, wie die liebevolle Pflege etlicher Baumpaten zeigt. Warum werden diese Leute, die Zeit und Geld in das Gedeihen ihres Baumes investieren, von der Stadt so wenig wertgeschätzt, dass sie nicht informiert werden, wenn eine Fällung ansteht? Partizipation geht anders, liebe Stadt Essen!“

Der Stadtspiegel hakte nach bei Christina Waimann, Grün und Gruga, Leitung Projektmanagement. Die Antwort: „Da die Platane einen sogenannten Druckzwiesel ausgebildet hat, musste sie im Rahmen einer Risikobaumfällung im Auftrag des Amts für Straßen und Verkehr der Stadt Essen kurzfristig gefällt werden. Der Druckzwiesel sorgt dafür, dass Bäume nicht mehr bruchsicher sind, so dass die Verkehrssicherheit nicht mehr gewährleistet werden kann. Eine Ersatzpflanzung wird vorgenommen.“

Moment! So ein Druckzwiesel kommt nicht urplötzlich. Je nach Ausprägung besteht zwar dringender Handlungsbedarf. Wie zum Beispiel eine Kroneneinkürzung oder Einbau von Seilverbindungen, um den Zwiesel zu stabilisieren...Aber ADE! J
Es ist unanständig, die Baumpaten zu übergehen, zu ignoren! Ohne sie vorher zu informieren.
Jetzt hoffen Alle auf einen gleichwertigen, Schatten spendenden Baum. Ferner auf schnelle die Erneuerung des desolaten Beetes.

Autor:

Ingrid Schattberg aus Essen-West

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