Aktion „Stift und Papier“
Briefe gegen die Einsamkeit für die Bewohner des Alfried-Krupp-Heims

 Wohnbereichsleiterin Franca Vaccarisi und Bewohnerin Brunhilde Schüttfort beim Lesen eines Briefes. Sogar Briefmarken wurden von der Aktion „Stift und Papier“ zur Verfügung gestellt, damit fleißig Antwortbriefe versendet werden können.  | Foto: GSE
  • Wohnbereichsleiterin Franca Vaccarisi und Bewohnerin Brunhilde Schüttfort beim Lesen eines Briefes. Sogar Briefmarken wurden von der Aktion „Stift und Papier“ zur Verfügung gestellt, damit fleißig Antwortbriefe versendet werden können.
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Proppevoll – schon wieder! Täglich ist in dieser Zeit der Briefkasten des Alfried-Krupp-Heims in Frohnhausen prall gefüllt. „Mindestens acht, neun Briefe kommen jeden Tag für die Bewohner unseres Hauses an“, weiß Pflegedienstleiter Sebastian Parusel zu berichten.

Und das wird wohl auch noch eine Weile so weiter gehen, denn jeden der 151 Bewohner der GSE-Einrichtung hat Parusel bei der Aktion „Stift und Papier“ angemeldet. Diese Initiative wurde vor einigen Wochen von Schauspielern und Medienschaffenden in Köln gestartet, mit der Idee, die Generationen über Briefe miteinander in Kontakt zu bringen. Insgesamt 10.000 Briefkontakte wurden bereits vermittelt.

Aufgrund der aktuellen Situation können auch die Bewohner im Alfried-Krupp-Heim nur eingeschränkt Kontakte außerhalb des Hauses pflegen. Die Briefaktion ist neben den vielfältigen Bemühungen, den Bewohnern zum Beispiel über Besucherschleusen und Videotelefonie viele Kommunikationswege zu ermöglichen, ein weiteres Angebot, in Kontakt zu bleiben.

Interessierte Schreiber melden sich bei der Aktion (www.stiftundpapier.org) an und erhalten dann die Kontaktdaten, „allerdings nur die Vornamen der Bewohner. So ist der Datenschutz gewahrt“, erklärt Sebastian Parusel. „Die handgeschriebenen Briefe, die hier aus den verschiedensten Regionen Deutschlands ankommen, muntern in dieser Zeit sehr auf. Auch wenn nicht mehr alle Bewohner zurückschreiben können – sie haben dann einmalig einen schönen Gruß bekommen und gemerkt, dass jemand an sie gedacht hat. Anfangs fragte manch Angehöriger überrascht nach, von wem denn da Post käme. Wir haben dann von der Aktion erzählt und jetzt ist die Resonanz ganz toll!“

Vielen Bewohnern helfen die Mitarbeiterinnen des Sozialen Dienstes nun beim Verfassen von Antwort-Briefen. Denn die Aktion muss nicht einseitig verlaufen: Auch die Senioren aus Frohnhausen können anderen Menschen eine Freude bereiten.

Autor:

Claudia Grosseloser aus Essen-West

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