Boah, ey! Schakkeline!

Blick in vergangene Zeiten: Kohle war gestern. - Auch wenn dies einige Autoren noch nicht verstanden haben... | Foto: Archiv Stadtspiegel
  • Blick in vergangene Zeiten: Kohle war gestern. - Auch wenn dies einige Autoren noch nicht verstanden haben...
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Es gibt Dinge, die die Welt nicht braucht. Ein Beispiel: Das neue Wörterbuch für den Ruhrpott, das ein namhafter Verlag nun auf den Markt geworfen hat.
5.000 Stichwörter und Wendungen sowie Wissenswertes über Land, Kultur und die Einheimischen sind darin zu finden. Liest man. Geeignet sei das Buch für Urlauber und Dialekt-Freunde.
Ich hatte gehofft, mit dem Ende der Europäischen Kulturhauptstadt Ruhr.2010 wäre das Schlimmste überstanden.
Haben Sie im letzten Jahr mal im Buchhandel das riesige Füllhorn an Buchtiteln entdeckt, in denen erklärt wird, wie der Ruhri tickt, wie er spricht und was ihn bewegt?
Nur: Ich als waschechter Ruhri muss irgendwie falsch sein. Jedenfalls kenne ich viele der vermeintlich typischen Wörter nicht, die dort erklärt werden.
Nacknschpoila (für speziellen Haarschnitt) oder Schaluppi (für Schlitzohr)? So spricht doch hier kein Mensch!
Urlauber werden mächtig entsetzt sein, dass hier Menschen leben, die nicht mehr auf Bäumen hausen, kohlengefärbte Gesichter haben und den Schwachsinns-Dialekt nicht verstehen, der ihnen mit diesen Ergüssen schlechter Tegtmeier-Kopien um die Ohren fliegt.
Hier im Revier sind wir multikulti. In Altendorf zum Beispiel haben 20 Prozent der Einwohner einen Migrationshintergrund.
Sie alle haben eine Sprache gefunden, mit der sie sich verständlich machen können - die aber weit von Mundart à la „Schakkeline“ entfernt ist.
Hoffen wir also, dass endlich die Frage „Lebt denn der alte Tegtmeier noch?“ abschließend mit „Nein“ beantwortet werden kann.
Obwohl: Der war ja wenigstens noch lustig...

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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