VHS-Kurs der Volkshochschule erkundete den Südwestfriedhof
Auf den Spuren der Geschichte
Der kommunale Südwestfriedhof im Westen der Stadt ist nach dem Parkfriedhof die flächenmäßig zweitgrößte Begräbnisstätte der Stadt. Prominente Persönlichkeiten haben hier ihre letzte Ruhestätte gefunden. Der Kurs "Fundstücke im Essener Westen" der Volkshochschule unternahm nun einen historischen Spaziergang über das rund 38 Hektar große Gelände.
Robert Welzel, Heimatforscher aus Frohnhausen, hat sich intensiv mit der Geschichte des Südwestfriedhofs beschäftigt. Seit kurzem ist er auch als Beitrat im Vorstand des Historischen Vereins für Stadt und Stift Essen und berichtet in den vom Verein herausgegebenen "Essener Beiträgen" über seine Forschungs-Ergebnisse rund um den Südwestfriedhof.
Für die "Fundstücke im Essener Westen" hatte er sich einen Marathon über den Friedhof ausgedacht, denn aufgrund der Corona-Beschränkungen wurde der Kurs in zwei auf wenige Teilnehmer begrenzte Gruppen nacheinander über den Friedhof geführt.
Robert Welzel: "Der parkähnliche Südwestfriedhof wurde schon vor und während des Ersten Weltkrieges nach Ideen des Essener Stadtplaners Robert Schmidt angelegt. Vor allem sollten hier Verstorbene aus dem bevölkerungsreichen Essener Westen bestattet werden."
Auch die Influenza-Pandemie "Spanische Grippe", die sich zwischen 1918 und 1920 in drei Wellen verbreitete und mehr Menschenleben forderte als der Erste Weltkrieg, hatte seinen Einfluss bei den Planungen des Südwestfriedhofs. Nahe der Einsegnungshalle waren große Bereiche geschaffen worden, um Leichen zu lagern und für eine mögliche neue Pandemie gewappnet zu sein.
"Die Gebäude des Südwestfriedhofs sind 1925 bis 1929 in zwei Bauabschnitten entstandenen, sie wurden von Ernst Bode entworfenen und haben eine hochkarätige künstlerische Ausstattung von Will Lammert", so Heimatforscher Robert Welzel. "Sie gehören zu den eindrucksvollsten Beispielen des „Neuen Bauens“ in Essen."
Der Spaziergang über das Friedhofsgelände führte zu bemerkenswerten Ehrengräbern wie zum Beispiel des Ingenieurs Franz Dinnendahl, des Oberbürgermeisters Wilhelm Nieswandt und des Architekten Georg Metzendorf, nach dessen Plänen unter anderem die benachbarte Margarethenhöhe errichtet wurde.
Weiter wurden auf den rund zweistündigen Rundgängen auch der verschlungene Waldfriedhof, der romantische Urnenhain und der geschichtsträchtige Ehrenfriedhof besucht.
Autor:Frank Blum aus Essen-Süd |
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