Ausstellung „… bis in alle Ewigkeit“ wird bis 22. Dezember im Kunstraum Notkirche gezeigt.
Achtung: Kunst, oder: Es werde... grau

Grubenwasser, hier in einem Eimer auf dem Altar der Notkirche, steht im Mittelpunkt der aktuellen Ausstellung. Diese wurde eröffnet von (von rechts): Pfarrer und Kunst-Kurator Werner Sonnenberg, Suria Kassimi (Video-Performance), Doreen Becker (Installation und Malerei) und Klarinettistin Carolin Schwaderlapp. | Foto: Gohl
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  • Grubenwasser, hier in einem Eimer auf dem Altar der Notkirche, steht im Mittelpunkt der aktuellen Ausstellung. Diese wurde eröffnet von (von rechts): Pfarrer und Kunst-Kurator Werner Sonnenberg, Suria Kassimi (Video-Performance), Doreen Becker (Installation und Malerei) und Klarinettistin Carolin Schwaderlapp.
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Der Monat November ist nicht gerade farbenfroh. Und so fügt sich auch die Ausstellung "... bis in alle Ewigkeit", die am Volkstrauertag im Frohnhauser Kunstraum Notkirche eröffnet wurde, mit zumeist grauen Farb-Nuancen in die Tristesse ein. "Muss man mögen", so die ersten Reaktionen des Vernissage-Publikums.

Nicht bis in alle Ewigkeit, sondern genau bis zum 22. Dezember sind die Werke von Doreen Becker, Künstlerin aus Bochum, im Kunstraum Notkirche zu sehen.
Von "reduzierter Farbigkeit" spricht die Künstlerin. Der Betrachter hingegen schaut auf wenig abwechslungsreiches Grau. Einzeln für sich betrachtet, mögen die Bilder, die mit den Materialien Kohle, Graphit und Acryl bearbeitet wurden, durchaus spannend sein. In der Vielzahl sind sie eher erdrückend.
Dabei ist die Idee dahinter durchaus stimmig: "Ich habe Doreen Becker, die wir bereits durch eine Beteiligung an der Ausstellung der Emscherbilder kennen gelernt haben, gebeten, sich doch einmal mit dem Ende des Kohlenbergbaus in ihrer Heimatregion zu beschäftigen", so Kurator Werner Sonnenberg.
"In der Ausstellung lege ich einen besonderen Fokus auf das Thema Grubenwasser, einem faszinierenden Element von mystischer Schönheit", so die Künstlerin. Eigens hat sie vor wenigen Tagen Grubenwasser geschöpft und in einen Emaille-Eimer als Installation auf dem Alter platziert. Das Kreuz musste für dieses Zweck weichen.
"Würde das Grubenwasser nicht ständig abgepumpt, würden wir davon überflutet, das Grundwasser würde verunreinigt. Das ist eine Aufgabe für die Ewigkeit", erklärt Doreen Becker.
Besonders die Birke als Pionierpflanze auf den Brachen des ehemaligen Bergbaus hat es der Künstlerin angetan, zudem Landschaften, die langsam wieder entstehen.
Eine weitere Arbeit namens "Ophelia" gehört zur 114. Ausstellung, die im Kunstraum Notkirche eröffnet wurde, in dem seit nunmehr 30 Jahren Brücken geschlagen werden zwischen der Kunst und der Kirche, das gemeinsame Gespräch zwischen Künstlern und den Menschen des Stadtteils - und darüber hinaus - gesucht wird.
"Ophelia" ist ein Videoprojekt der Düsseldorfer Künstlerin Suria Kassimi, das die Auseinandersetzung um das Thema Grubenwasser ergänzen und akzentuieren soll. "Positive Frauenbilder sollen vermittelt werden", so die Künstlerin, die dabei Fotos und Videos von Doreen Becker erstellt und künstlerisch bearbeitet hat. Da kommt sogar ein wenig Farbe mit ins Spiel.
Musikalisch umrahmt wurde die Frohnhauser Vernissage durch Klarinettistin Carolin Schwaderlapp, die einige musikalische Kostproben ihres Könnens gab, die sich bestens in den Kunstraum Notkirche, in den Monat November und in das Werk von Doreen Becker und Suria Kassimi einfügten.

Infos
Die Ausstellung kann bis zum 22. Dezember dienstags bis donnerstags von 10 bis 17 Uhr, freitags und samstags von 10 bis 13 Uhr und sonntags nach vorheriger Vereinbarung mit Pfarrer Werner Sonnenberg, Telefon 0201 740788, im Kunstraum Notkirche besichtigt werden.
Dank einer Förderung durch die Allbau Stiftung ist der Eintritt zur Ausstellung frei.

Autor:

Frank Blum aus Essen-Süd

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